11.08.2011
Ein Plus von 39,3 Prozent
Die Palfinger-Gruppe konnte im 1. Halbjahr 2011 die positive Entwicklung, die insbesondere seit Anfang des Jahres 2010 verzeichnet wurde, fortsetzen. Im Vergleich mit dem 1. Halbjahr des Vorjahres wurden enorme Steigerungen bei Umsatz und Ergebnis erzielt.
Einerseits war auf Basis der verbesserten Wirtschaftslage eine fortgesetzte Erhöhung der Nachfrage bemerkbar; andererseits zeigten die umgesetzten Maßnahmen der vergangenen Jahre ihre Wirkung. Palfinger hat sich insbesondere durch Reduktion der Kosten und Erhöhung der Flexibilität auf volatile Marktbedingungen vorbereitet.
„Das 1. Halbjahr ist insgesamt äußerst positiv verlaufen, wie man an den Ergebnissen sehen kann. Besonders erfreulich sind aber die Erfolge, die wir in einzelnen, bisher noch schwachen Bereichen erzielt haben: Das betrifft insbesondere die Business Unit Hakengeräte, in der wir nun nachhaltig den Turnaround geschafft haben, und die Area Nordamerika, in der wir auf Basis der intensiven Aufbauarbeit im 2. Quartal erstmals ein positives Ergebnis verzeichnen“, so
Herbert Ortner, CEO der Palfinger AG, über die Highlights der Berichtsperiode.
Der Umsatz des 1. Halbjahres 2011 liegt mit 414,3 Millionen Euro um 39,3 Prozent über dem Vergleichswert des 1. Halbjahres 2010 von 297,4 Millionen Euro. Rund ein Drittel dieses Zuwachses ist auf anorganisches Wachstum durch die 2010 getätigten Akquisitionen zurückzuführen. Die organische Umsatzsteigerung wurde großteils in Euroopa erzielt, wenngleich in allen Regionen ein positiver Trend bemerkbar ist.
Das EBIT (inkl. assoziierte Unternehmen) für die ersten sechs Monate 2011 beträgt 36,0 Millionen Euro nach 14,5 Millionen Euro in der Vergleichsperiode des Vorjahres; das operative Ergebnis wurde somit mehr als verdoppelt. Das Konzernergebnis konnte von 7,3 Millionen Euro im 1. Halbjahr 2010 auf 22,6 Millionen Euro in der Berichtsperiode mehr als verdreifacht werden.
Die Entwicklung im Quartalsverlauf zeige eindrucksvoll den
stetigen Aufwärtstrend seit Anfang des Jahres 2010, hieß es. Der Umsatz erreichte im 2. Quartal 2011 mit 222,7 Millionen Euro den höchsten Wert in der Unternehmensgeschichte von Palfinger. Die überproportionale Steigerung des EBIT inklusive assoziierte Unternehmen ermöglichte im 2. Quartal 2011 den Anstieg der EBIT-Marge auf 9,4 Prozent.
Der Geschäftsverlauf in
Europa zeigte eine deutliche Steigerung der Nachfrage. Der Umsatz konnte auf dieser Basis in zahlreichen Märkten überproportional gesteigert werden. Demgegenüber steht eine weiterhin schwache Entwicklung in Spanien, Portugal, Griechenland, Rumänien und der Ukraine.
Erfreulich war auch die positive Entwicklung der Nachfrage in
Nordamerika über alle Produktbereiche – vor allem im 2. Quartal 2011. In Südamerika erwartet Palfinger durch die bevorstehenden Investitionen in Infrastruktur eine Verstärkung des Aufwärtstrends.
Starke Steigerungsraten wurden auch in
Russland verzeichnet. Anfang Juli 2011 setzte Palfinger dort einen wesentlichen strategischen Internationalisierungsschritt: Mit der Übernahme des russischen Kranherstellers „Inman“ verfügt der Konzern künftig – vorbehaltlich der Genehmigung durch die russische Wettbewerbsbehörde – über lokale Wertschöpfung und zusätzliche Vertriebskanäle in dem großen Wachstumsmarkt Russland. „Inman“ hat 415 Mitarbeiter und wird im Jahr 2011 voraussichtlich einen Umsatz von rund 20 Millionen EURO erwirtschaften.
Die Märkte in
Asien tragen derzeit noch einen sehr kleinen Anteil zum Geschäft von Palfinger bei. Stark steigende Umsatzzahlen belegen jedoch, dass deren Bedeutung zunimmt. Mit den Produktionsstandorten in China, Vietnam und seit Ende 2010 auch in Indien sieht sich Palfinger gut auf das weitere Wachstum vorbereitet.
Die Eigenkapitalquote lag zum Ende des 1. Halbjahres mit 46,9 Prozent auf einem unveränderten Niveau. Die Nettofinanzverschuldung betrug 163,4 Millionen Euro, die Gearing Ratio liegt mit 48,1 Prozent weiterhin unter der 50-Prozent-Marke.
In Zusammenhang mit der enormen Geschäftszunahme stieg das Net Working Capital per 30. Juni 2011 auf 134,5 Millionen Euro, das Capital Employed erhöhte sich leicht auf 503,0 Millionen Euro. Das Verhältnis von Net Working Capital zu Umsatz konnte dennoch nahezu konstant gehalten werden und zeigt, dass die gesetzten Maßnahmen zur Optimierung des Net Working Capital nachhaltig wirken.
Der Cashflow aus dem operativen Bereich reduzierte sich – ebenfalls in diesem Zusammenhang – im Vergleich zum 1. Halbjahr des Vorjahres von 23,4 Millionen Euro auf 15,1 Millionen Euro, der Free Cashflow liegt mit 4,7 Millionen Euro über dem Vorjahreswert von 4,3 Millionen Euro.
Ausblick
Nach der Weltwirtschaftskrise der Vorjahre war bei Palfinger bereits 2010 eine deutliche Trendumkehr erkennbar. Dieser positive Trend sollte sich auch 2011 fortsetzen, wenngleich Ende des 2. Quartals die Unsicherheit in den Märkten zunahm und die Stimmungslage sich eintrübte.
Flexibilität insbesondere in Zusammenhang mit veränderlicher Marktnachfrage nennt Palfinger für sich einen essenziellen Wettbewerbsvorteil. Durch die Umstellung auf auftragsbezogene Beschaffung, Fertigung und Montage ist Palinger nach eigener Ansicht in der Lage, schnell auf Auftragsschwankungen zu reagieren, ohne dabei das Risiko überhöhter Kapitalbindung durch Bestandsaufbau einzugehen. Die Flexibilisierung soll daher weiterhin in allen Bereichen konsequent fortgesetzt werden.
Ein weiterer strategischer Eckpfeiler, der seitens des Unternehmens konsequent verfolgt wird, ist das Thema Internationalisierung. Im Vordergrund stehen dabei zurzeit Asien und Russland. In dem zunehmend wichtigen Wachstumsmarkt GUS setzte Palfinger bereits Anfang Juli dieses Jahres einen wesentlichen strategischen Schritt. In China, einem weiteren wichtigen Zukunftsmarkt, arbeitet Palfinger an der strategischen Weiterentwicklung und Vertiefung der lokalen Wertschöpfung.
Palfingers Management blickt optimistisch auf das Gesamtjahr 2011. Die enormen Wachstumsraten des 1. Halbjahres werden sich jedoch in Zusammenhang mit der zu erwartenden Wirtschaftsentwicklung und den traditionell schwächeren Sommermonaten voraussichtlich abschwächen, wird seitens Palfinger prognostiziert. Auf Basis der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wird mit einem organischen Umsatzwachstum von mehr als 20 Prozent bei Palfinger gerechnet. Zudem wird eine weitere Erhöhung des Ergebnisbeitrags der Märkte Nord- und Südamerika sowie der Bereiche Hubarbeitsbühnen und Hakengeräte erwartet.
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