Um alle Bilder zu sehen, registrieren Sie sich bitte und melden Sie sich an. Dadurch können Sie auch unsere Beiträge kommentieren und unseren E-Mail-Newsletter abonnieren. Klicken Sie hier, um sich zu registrieren
01.11.2011

Europas höchstes Windrad

Im Auftrag der deutschen Enercon GmbH errichtete der Krandienstleiter Welti-Furrer Pneukran & Spezialtransporte AG auf dem Gries an der schweizerisch-italienischen Grenze in 2.465 Metern Höhe eine Windkraftanlage vom Typ Enercon E-70 mit einer 2,3-Megawatt-Turbine. Bei der Montage setzte das Unternehmen einen Terex TC 2800-1 Gittermast-Autokran ein sowie einen Terex AC 120 als Hilfskran für die Ausleger-Montage.
Bitte registrieren Sie sich, um alle Bilder zu sehen

Der Terex TC 2800-1 auf über 2.800 Metern Höhe am Gries


Die Montage der Windkraftanlage im unwegsamen Gelände der Schweizer Alpen war buchstäblich naturgemäß mit einer Reihe ganz besonderer Herausforderungen verbunden. So ist die Baustelle nur im Sommer für rund vier Monate mit Fahrzeugen erreichbar – den Rest des Jahres verwehrt der Schnee die Zufahrt.

In diesem engen Zeitfenster galt es, die gewaltigen Bauteile inklusive der Krane an die Baustelle zu bringen, die Windenergieanlage zu errichten und im Anschluss den Kran wieder abzubauen und abzutransportieren. Der Transport erfolgte dabei über relativ enge und kurvige Straßen, die für solche Transporte nicht ausgelegt sind.

„Hierbei kam uns die kompakte Bauweise und das vergleichsweise niedrige Gewicht des Terex TC 2800-1 entgegen, so dass wir einerseits Straßenschäden vermeiden und andererseits die straßenbaulichen Maßnahmen auf ein Minimum reduzieren konnten“, erklärt Tobias Schöpfer, Leiter Kommunikation der SwissWinds Development GmbH, die das Projekt auf dem Gries initiiert, geplant und realisiert hat.

Für den Transport der Windrad-Flügel musste jedoch das eigens entwickelte Transportsystem „Tausendfüßler“ eingesetzt werden, der die Eingriffe in den sensiblen Naturraum auf ein Minimum reduzierte. Für große Verblüffung sorgte vor allem der schwere Kran bei einer traditionellen Säumergruppe, die mit Eseln eine alte Schmugglerroute entlang der Baustelle passierte: Die Wanderer fragten, ob der Großkran denn per Helikopter auf den Berg geflogen wurde.

Bitte registrieren Sie sich, um alle Bilder zu sehen

Über diese enge Straße ging es für Kran und Material zum Einsatz


Auf der Baustelle selbst traf das je nach Aufgabenstellung zwei bis drei Mann starke Team von Welti-Furrer dann auf äußerst beengte Platzverhältnisse – die verfügbare Kran-Installationsfläche betrug gerade einmal 20 x 20 Meter. Um eine ideale Bodenbelastung zu erreichen, hatte die Mannschaft den Kran an der geprüften Böschungskante mit jeweils 20 Quadratmetern Abstützplatten pro Stütze aufgebaut.

„So konnte der Kran mit seiner Abstützbasis von 14 x 14 Metern auch an diesem Standort enorme Traglasten erzielen, die deutlich über denen eines vergleichbaren Raupenkrans liegen. Auch dies war ausschlaggebend für unsere Entscheidung, hier den Terex TC 2800-1 einzusetzen“, berichtet Werner Häfliger, Leiter der Welti-Furrer-Niederlassung in Zürich.

Nach der Sicherung des Standplatzes wurde das vordere 50 Meter lange Auslegerteil mit Hilfe eines weiteren  Kranes der 300 Tonne Tragfähigkeitsklasse frei schwebend in der Luft angebaut; anschließend wurde die Hakenflasche eingeschert, der Ausleger aufgerichtet und der Kran war einsatzbereit.
Bitte registrieren Sie sich, um alle Bilder zu sehen

Auf einer Grundfläche von 20 mal 20 Meter wurde der TC 2800-1 aufgebaut. Der Kran selbst hatte eine Abstützbasis von 14 mal 14 Metern


Bei den Hüben selbst kam erschwerend hinzu, dass wegen der beengten Platzverhältnisse nicht mit dem Derrickmast und Superliftballast gearbeitet werden konnte. Die Lösung: Mit dem montierten 96-Meter-Ausleger SH/LH und 200 Tonnen Gegengewicht konnte der Terex TC 2800-1 dennoch in den erforderlichen Radien operieren und war damit für alle anstehenden Hübe optimal gerüstet.
Bitte registrieren Sie sich, um alle Bilder zu sehen

In einem Zeitfenster von 4´vier Monaten musste Antransport, Aufbau und Abtransport durchgeführt werden


Dabei arbeitete er in einer Position, die drei Meter über dem Fundament des Windrades lag. Den Auftakt der Hubarbeiten bildete die Vormontage der Betontürme. Diese musste  wiederum wegen der ungünstigen Platzverhältnisse mit einer Zwangsausladung von 12 bis 16 Metern erfolgen. Für die Entladung der Rotorblätter vom Transporter hingegen war eine Ausladung von 70 Metern erforderlich. Die eigentliche Montage erfolgte dann mit einem Arbeitsradius von 38 Metern. „Diese enorme Bandbreite der Ausladung war eine weitere große Herausforderung bei diesem Projekt, die sich mit dem Terex TC 2800-1 jedoch hervorragend bewältigen ließ“, erklärt Kranführer Peter Häfliger.

Als krönenden Abschluss der Montage hob das Team von Welti-Furrer nach vier Wochen Einsatz das Maschinenhaus samt 50 Tonnen Generator und 70-Meter-Rotor auf eine Nabenhöhe von 85 Metern und konnte damit den engen Zeitrahmen einhalten – trotz aller widrigen Umstände wie plötzlich einsetzendem Nebel mit Sichtweiten unter 20 Metern, Windböen bis 150 km/h, Schneefall und Minusgraden oder auch Hagelgewitter, die Kran und Mannschaft über sich ergehen lassen mussten.

Kommentare