15.03.2012
Windige Zusagen in Hamburg
Rund 200 Leute aus der Kran- und Windkraftbranche trafen sich in Hamburg zum ersten
ESTA-Sicherheitsgipfel. Anlass war eine Reihe von schweren Kranunfällen in dieser Branche.
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Das Sicherheitstreffen brachte einige ernste Aussagen und Zusagen hervor, diese stammten von manchem Windturbinenhersteller oder von der ESTA selbst, der
European Association of abnormal road transport and mobile cranes. Alle zielten darauf ab, die Zahl der Unfälle zu verringern. Die meisten, wenn nicht sogar alle Windkraftunternehmen wiederholten mantraartig, dass sie Sicherheit stets über Kosten stellen würden.
Siemens verkündete, dass zumindest von nun an Sicherheit über allem anderen stehe und Teil der firmeneigenen
Zero Harm-Philosophie sei, was übersetzt so viel bedeutet wie: „Null Leid“. Dies fasste der Firmenchef folgendermaßen zusammen: „Wir werden beim Thema Sicherheit nie Kompromisse eingehen, egal wann Deadline ist, egal wer der Kunde ist.“
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Paul Eijro Okpurughre von Siemens erläutert „Zero Harm“
Wer bei deranschließenden Diskussionsrunde zugegen war, konnte aber den Eindruck gewinnen, dass so mancher, nein: die meisten Teilnehmer aus der Kranbranche davon erst noch überzeugt werden müssen. Kritik an der Windkraftbranche zielte vor allem auf die kurzen Lieferzeiten und engen Zeitvorgaben ab, sodass in manchen Fällen hoch komplexe Hübe in nur zwei, drei Wochen geplant werden müssen.
Aber auch die engen und schlechteren Zufahrtstraßen zu den Jobsites wurden bemängelt, ebenso wie der
Preisdruck, der dazu führe, dass der kleinstmögliche Kran für den Einsatz gewählt würde – Sicherheitsmarge beim Heben ist dann nicht mehr. Insbesondere bei der Windanfälligkeit dieser Aufgabe eine heikle Sache.
Wie wirkt Wind auf Lasten? Dies war denn auch Thema eines Vortrags. Auch die
Kranbewegungen auf der Baustelle beziehungsweise am Einsatzort wurden thematisiert. Volle Verfahrbarkeit versus Realität. Der Branchenverband ESTA stellte einige Forderungen auf wie gemeinsame Standards für Zufahrtsstraßen zu Windparks und Minimalstandards für Kranvermieter. ESTA-Generalsekretär
Søren Jensen versprach, hier
am Ball zu bleiben.
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Rund 200 Teilnehmer verzeichnete das Treffen
Bei der ersten Veranstaltung dieser Art konnten sich Jensen und sein Team einige Meriten verdienen: Auf ihr Konto gehen die gelungene Organisation, einige gute Vorträge und solide Teilnehmerzahlen. Mancher Besucher reiste sogar aus Brasilien oder Neuseeland an.
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