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03.04.2012

Von Magdeburg nach Marburg

Volle Kraft voraus: Mit Hilfe des Transportequipments von Goldhofer gelang es den Spezialisten der Spedition W & F Franke Schwerlast aus Bremen, einen kniffligen Windkraftanlagen-Transport zu realisieren. In einem mehrwöchigen Projekt transportierte die Spedition für ihren Hauptauftraggeber, den Windkraftanlagenhersteller Enercon, sämtliche Teile einer Enercon-E101-Anlage von Magdeburg in den auf einem Berg gelegenen Windpark „Breidenbach“ bei Marburg in Hessen.

Kniffligste Herausforderung war dabei der Transport der 49,6 Meter langen Rotorflügel, die auf der Strecke nicht nur enge Kurven, sondern auch einen 250-Meter-Anstieg mit 18 bis 20 Prozent Steigung vor sich hatten. Beim Rotorblattransport vertraute Franke auf die Flexibilität des 4-Achs-Pritschenaufliegers STZ-DL4-45/80 AAA von Goldhofer.
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Enge Kurven und Anstiege meisterte der Zug, indem der STZ-DL von Goldhofer nicht voll austeleskopiert wurde. Die Flügelspitze ragte circa 7,50 Meter über das Heck.


Die dreifach teleskopierbare Pritsche ist Bestandteil der neuen Generation von Pritschenaufliegern, die Goldhofer speziell für den Transport von Windkraftanlagen entwickelt hat. Die Fahrzeuge zeichnen sich durch ein niedriges Eigengewicht und eine hohe Biegesteifigkeit aus. Als weltweit erstem Hersteller ist es Goldhofer laut eigener Aussage gelungen, den Toleranzbereich bei den Teleskopröhren auf wenige Millimeter zu reduzieren, was eine optimale Funktionsfähigkeit beim Aus- und Einfahren der Röhre bringe.

Beim Transport der Rotorblätter der E101 wurde der STZ-DL von Goldhofer nicht voll teleskopiert, sondern bewusst nur auf etwa 42 Meter ausgezogen, so dass das Rotorblatt mehrere Meter über das Heck überstand. „Nur so konnten wir auch bei einer Gesamtzuglänge von über 55 Metern das Waldstück am Berg mit seinen engen Kurven am Ende der Strecke durchfahren“, erklärt Jörg Fleischer, Geschäftsführer von W & F Franke .
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Die Gesamtzuglänge betrug 55,70 Meter


Für diesen besonders kniffligen Teil der Strecke war ein zweiter Mann nötig, um die Achsen des Aufliegers per Fernsteuerung beziehungsweise mit Steuerflasche nachzulenken. Dadurch konnte der Auflieger auch engste Kehren bewältigen.

Für die letzten vier Kilometer der Wegstrecke tauschte W & F Franke zudem die Zugmaschinen aus. „Das ständige Stop and Go hätte die Kupplung nicht überlebt, deshalb haben wir für diesen Part vierachsige Zugmaschinen mit Wandlergetriebe untergesattelt“, so Fleischer. So wurden alle drei Rotorblätter nacheinander den Berg hinauf transportiert. Der Auflieger musste dabei mit Hilfe der Luftfederung ganz nach oben gepumpt werden, um ein Aufsetzen der Hecktraverse auf dem steilen und unebenen Weg zu verhindern.

Auch für die rund 50 weiteren Einzeltransporte der anderen Komponenten in dem Projekt setzte Franke auf das Know-how aus dem Allgäu. Nicht nur für den 86 Tonnen schweren Generator, sondern auch für den 135 Meter hohen Anlagenturm, der aus mehreren Betonfertigteilen und der zweiteiligen Turmspitze aus Stahlsegmenten besteht, kamen Achslinien der THP-Schwerlastmodulserie von Goldhofer in Kombination mit diversen Tief- und Flachbetten zum Einsatz. Bei den kleineren Stückgewichten kamen die leichten Satteltieflader zum Einsatz.

Die neue Enercon E101 mit einer Leistung von drei Megawatt ersetzt im Windpark Breidenbach-Oberdieten zwei ältere Anlagen aus dem Jahr 1995 und liefert im Jahr fünf Mal mehr Strom als das bisherige Duo.
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Die neue Enercon E101 ersetzt am Windpark Breidenbach zwei ältere Windkraftanlagen aus dem Jahr 1995


Über W & F Franke
Die W & F Franke Schwerlast Internationale Spedition GmbH ist ein mittelständisches Schwerlast- und Transportunternehmen mit 100 Mitarbeitern, das seit über 20 Jahren auch Spezialist für den Transport von Windkraftanlagen ist. Der Hauptsitz von W&F Franke befindet sich in Bremen, weitere Niederlassungen sind in Magdeburg, Dresden, Warschau (Polen) und Hässleholm (Schweden) angesiedelt.

Über die Goldhofer AG
Die Geschichte der Goldhofer AG reicht bis ins Jahr 1705 zurück. Heutzutage ist die Goldhofer AG mit über 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Anbieter von LKW-Anhängern, Schwerlasttransportsystemen und Flugzeugschleppern.

Über die E101 von Enercon
Mit einer Nabenhöhe von 135 Metern und einem Rotordurchmesser von 101 Metern hat das Windrad Typ E-101 eine Nennleistung von drei Megawatt. Es produziert rund sechs Millionen Kilowattstunden pro Jahr und kann etwa circa 1.500 Privathaushalte (vier Personen) mit Strom versorgen. Die drei Rotorblätter bestehen aus Epoxidharz (GFK) mit integriertem Blitzschutz. Sie drehen sich im Uhrzeigersinn, je nach Windstärke vier bis 14,5 Umdrehungen pro Minute.

Die Flügelspitzen erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 250 Kilometern pro Stunde. Die Rotorblätter überstreichen eine Fläche von 8.012 Quadratmetern. Jedes Blatt ist einzeln verstellbar und hat eine eigene Notversorgung. Das Windrad richtet sich selbstständig nach dem Wind aus. Ab einer Windgeschwindigkeit von 28 Metern pro Sekunde schaltet sich die Anlage selbstständig ab, um Sturmschäden zu vermeiden.

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