15.10.2012
Icahn unternimmt zweiten Anlauf
Multimilliardär
Carl Icahn will es noch einmal wissen: Er startet einen neuen Versuch, Oshkosh samt JLG zu übernehmen. Der Mann, der zur Zeit knapp zehn Prozent der Aktien an Oshkosh besitzt, wird ein Gebot abgeben für die ausstehenden 90 Prozent. 32,50 Dollar pro Anteilsschein will Icahn hinblättern, das entspräche einer Gesamtsumme von 3,4 Milliarden Dollar (umgerechnet 2,5 Milliarden Euro) einschließlich der Schulden des Unternehmens.
Sein Angebot liegt gut ein Fünftel (21 Prozent) über dem jetzigen Aktienkurs, ist aber unter dem angesiedelt, was mittelfristig als Kursziel von vielen Analysten erwartet wird. Zudem lag der Kurs bereits einmal doppelt so hoch wie jetzt.
Icahn hat Oshkosh Druck gemacht, JLG als Spin-Off von der Muttergesellschaft abzutrennen, und hat zuvor versucht, das LKW-Geschäft mit dem von Navistar zu verschmelzen, an dem er auch zehn Prozent der Anteile hält.
Sein Angebot ist 45 Tage gültig und unterliege, so Icahn, keinerlei behördlicher Prüfung oder Genehmigung. Oshkosh will binnen zehn Tagen auf das ungefragte Angebot reagieren.
Man muss dazu wissen, dass der exzentrische Multimilliardär Oshkosh bereits auf den Nerven herumtanzt, seit er sich Mitte 2011 in das Unternehmen eingekauft hat. Er selbst hat nie ein Unternehmen geleitet, ist vielmehr darauf aus, ein Unternehmen zu übernehmen und kurzfristig Gewinne daraus zu ziehen. Häufiger wurde er von Aktionären verklagt wegen hinterhältiger Methoden und mit unfreundlichen Worten belegt, wie zum Beispiel
Erpressungskünstler,
Firmenjäger oder
Unternehmensplünderer.
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