14.09.2005
17 Prozent mehr
Aufgrund des guten Auslandsgeschäfts hat die deutsche Bau- und Baustoffmaschinenindustrie im ersten Halbjahr ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 17 Prozent auf über 4,73 Milliarden Euro gesteigert, meldet die VDMA. Während die Verkaufserlöse im Inland um knapp fünf Prozent auf 1,22 Milliarden Euro zurückgingen, konnte im Ausland mit 27 Prozent auf 3,51 Milliarden Euro kräftig zugelegt werden.
Der Geschäftsführer des VDMA-Branchenverbandes, Joachim Schmid, geht davon aus, dass damit die ursprüngliche Prognose von vier Prozent plus für das Gesamtjahr überschritten wird. Wie hoch die Steigerung ausfallen werde, hinge insbesondere von der wirtschaftlichen Entwicklung in den Hauptabnehmerländern, nämlich den europäischen Nachbarstaaten, den USA, China und Russland ab.
Sorgen bereitet der Branche weiterhin der deutsche Markt. Zwar sind die Verkaufserlöse im Bereich Baumaschinen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um zwei Prozent auf 0,9 Milliarden Euro gestiegen. Die gegenüber dem Vorjahr im selben Zeitraum um 14 Prozent gefallenen Auftragseingänge, so Schmid, ließen jedoch auf wieder sinkende Umsätze schließen. Die Abnehmer hätten ihre dringend notwendigen Ersatzinvestitionen weitgehend durchgeführt und die bisher verhältnismäßig hohe Nachfrage aus den Mietparks sei ebenfalls zurückgegangen.
Einen Umsatzeinbruch von 20 Prozent auf dem Inlandsmarkt hatten die Hersteller von Baustoffmaschinen zu verbuchen. Gegenüber dem Vorjahr sanken die Verkaufserlöse in den ersten sechs Monaten auf 320 Millionen Euro. Da die Auftragseingänge im gleichen Zeitraum um vier Prozent angezogen haben, geht die Industrie zumindest mittelfristig von wieder steigenden Umsätzen im Inland aus.
Überaus erfolgreich sind die deutschen Hersteller auf den Auslandsmärkten. Die Verkaufserlöse bei Baumaschinen konnten in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 25 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro und bei Baustoffmaschinen um 33 Prozent auf knapp eine Milliarde Euro gesteigert werden. Den Grund für das insgesamt erfreuliche Exportgeschäft sieht Schmid vor allem in der Qualität der Maschinen und den damit verbundenen günstigen Lebenszykluskosten, einem angemessenen Preis-Leistungsverhältnis und der hohen Flexibilität der weit überwiegend mittelständischen Hersteller.
Schon jetzt werden mehr als zwei Drittel der Umsätze im Ausland erwirtschaftet. Damit habe sich die Branche von der Entwicklung auf dem deutschen Baumarkt weitgehend abgekoppelt. Wechselkursschwankungen, die sich negativ auf Absatz und Rentabilität auswirkten, könnten durch eine zunehmende Globalisierung der Fertigung immer besser aufgefangen werden. Sorgen bereiteten nach wie vor die hohen Öl- und Stahlpreise und der Mangel an Reifen.
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