13.12.2013
Plant Liebherr Rückzug aus Irland?
Vielleicht verlässt Liebherr die Insel: Liebherr Container Cranes, im irischen Killarney ansässig, will die Zukunft seines Werks dort überdenken, wie der Hersteller vorsichtig formuliert. Dahinter steht ein Streik seitens einiger Arbeiter sowie eine Gerichtsentscheidung vergangene Woche.
Im Klartext heißt das: Liebherr hat die Nase gestrichen voll und will sich nicht länger auf selbiger herumtanzen lassen. Das Unternehmen und seine Führung so weit auf die Palme zu bringen, dazu gehört schon einiges; schließlich fertigt der Konzern bereits seit 55 Jahren in Killarney im Südwesten Irlands.
Man sei
sehr enttäuscht von den Streikenden (einer Minderheit im Unternehmen) und von der Marschroute des Gerichts, das eine rückwirkende Lohnerhöhung seit 2009 von 2,5 Prozent für die Beschäftigten in Killarney vorsieht. Ein fähiger Arbeiter verdient dort im Schnitt 52.000 Euro im Jahr. Jammern auf hohem Niveau? Und: Liebherr hat in den vergangenen 18 Monaten 150 neue Jobs geschaffen und beschäftigt in Killarney mittlerweile an die 700 Mitarbeiter.
Noch.
Liebherr hat eigenen Angaben bereits damit begonnen, einen Teil der Fertigung nach Deutschland zu verlagern. Die Empfehlung des Gerichts schlägt dermaßen auf die Kostenstruktur durch, dass ein Großauftrag an einen Mitbewerber aus China verloren zu gehen droht, hieß es aus dem Umfeld des Konzerns. Die Arbeitsniederlegungen hätten ihr Übriges dazu beigetragen und die Wettbewerbsfähigkeit in Mitleidenschaft gezogen.
Dabei steht einiges auf dem Spiel, vor allem für die Region, denn das Liebherr-Werk ist
einer der größten Arbeitgeber und zahlt im Jahr insgesamt über 40 Millionen Euro an Lohn aus. Weitere 30 Millionen Euro fließen an regionale Zulieferer und anderweitige Firmen vor Orten.
Liebherr-Werk in Killarney
Seit 1958 ist das Unternehmen mit einer Fertigung im Südwesten Irlands vertreten. Hergestellt werden dort Containerverladebrücken sowie gummibereifte und schienengebundene Stapelkrane. Die Gesamtfläche umfasst laut Liebherr-Angaben 170.000 Quadratmeter, davon sind 55.000 überbaut.
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