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08.09.2017

Wind- und geballte Kraft

Großeinsatz für Felbermayr Transport- und Hebetechnik: In der Steiermark errichtet das österreichiche Unternehmen den größten Windpark im Süden des Landes, und in zwar in 1.700 Metern Höhe auf der Handalm. Ergänzend zu drei Großkranen kommen dafür ein Selbstfahrer sowie ein Bladelifter für den Schwertransport der Rotorblätter zum Einsatz.

„Wir wären bereits Mitte April hubbereit gewesen“, sagt Günther Wimmer von der Felbermayr-Projektabteilung, die auch auf multimodale Lösungen für besonders schwere Industriegüter spezialisiert ist. Aufgrund anhaltend winterlicher Bedingungen konnte aber die Behelfsstraße zur Baustelle erst Anfang Mai fertiggestellt werden.“
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Der Bladelifter gräbt sich durchs enge Gelände



Der Transport
Das ist nicht weiter verwunderlich, denn der Umladeplatz für die bis zu 67 Tonnen schweren Komponenten liegt auf 1.400 Höhenmeter. Von dort führt eine Landstraße auf komfortablen 2,35 Kilometern in Richtung Baustelle. Weiter geht es dann für etwa zwei Kilometer auf einer Forststraße. Die letzten sieben Kilometer bis zur etwa 1.700 Meter hoch gelegenen Windkraftbaustelle werden auf einer Behelfsstraße zurückgelegt. Ein schwieriges Unterfangen mit großen Herausforderungen, das nur mit Spezialtransportfahrzeugen zu bewältigen ist.

Doch spezielle Tieflader kommen nicht nur unmittelbar vor der Baustelle zum Einsatz, sondern auch für die Überlandtransporte vom Herstellerwerk bis zum Umschlagplatz. So kamen für die bis zu 1.300 Kilometer langen Wegstrecken beispielsweise Bladetrailer für die 39,5 Meter langen und 9,6 Tonnen schweren Rotorblätter zum Einsatz. Die Turmsegmente mit 11,33 Meter Länge und einem Durchmesser von 4,4 Meter werden freitragend mit Towerliftern transportiert. Aber auch doppelt teleskopierbare Semitieflader kommen für die in Konvois von bis zu drei Fahrzeugen zu transportierenden Anlagenteile zum Einsatz.
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Auch enge Kurvenradien gehören zu den Herausforderungen


Ausgangsorte für die insgesamt 208 Straßentransporte sind Magdeburg, Aurich und Emden in Deutschland. Aufgrund der mit Verzögerung fertiggestellten Behelfsstraße zur Baustelle musste auch ein Zwischenlagerplatz gefunden werden, da es vor Ort keine geeignete Fläche gab. Dieser wfand sich auf dem Gelände des Felbermayr-Schwerlasthafens in Linz.

Die größte Herausforderung waren laut Wimmer die Bergtransporte. Dabei mussten enge Kurvenradien und Steigungen von bis zu 20 Prozent bewältigt werden. Mittels Bladelifter kann der Flügel um 60 Grad hochgestellt werden, sodass sich auch engen, von Bäumen gesäumte Kurvenradien bezwingen lassen. Acht Schwerlastachsen, gezogen und geschoben von zwei Schwerlastzugmaschinen, gewährleisten die nötige Gewichtsverteilung beziehungsweise Traktion auf dem schwierigen Gelände.
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Steigungen von bis zu 20 Prozent sind zu meistern



Die Hübe
Eine Baustelle oberhalb der Waldgrenze bedeutet auch für die Hebetechnik schwierige Bedingungen. So war es auch für den 607 PS starken LTM 1750 aus dem Hause Liebherr kein einfaches Unterfangen, seinen Arbeitsplatz auf 1.700 Metern Seehöhe zu erreichen. Es erforderte viel Geschick vom Kranfahrer, der das 108 Tonnen schwere Hightech-Hubgerät sicher durch die Berglandschaft chauffierte. Auch die sechs Transporte mit 144 Tonnen Kranballast und Auslegerelementen sowie der Hilfskran mit 200 Tonnen maximaler Traglast erreichten sicher die Baustelle.

Nach einer Rüstzeit von zwei Tagen war der Kran mit 144 Tonnen aufballastiert, mit Y-Abspannung zur Traglaststeigerung ausgestattet und somit hubbereit. „Zum Aufstellen einer Anlage war seitens Auftraggeber eine Woche vorgesehen“, nennt Wimmer den straffen Zeitplan. In dieser Zeit waren fünf Turmteile mit Gewichten von 25,5 bis 66,64 Tonnen, das Maschinenhaus mit Nabe und Stator und die drei Rotorblätter einzuheben.
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Die Windturmsegmente wurden mit dem SPMT transportiert


„Die Flügel dieses Anlagentyps werden grundsätzlich am Boden vormontiert und dann mit sogenannter Sternmontage auf dem Maschinenhaus montiert“. Aufgrund der teils sehr unebenen Bodenfläche war das aber nicht immer möglich. Dann mussten die drei Flügel einzeln zur 78 Meter hoch gelegenen Nabe gekrant werden. „Das erfordert viel Zeit und stabile Windverhältnisse“, merkt Wimmer an. Ein wesentlicher Vorteil für die Vormontage am Boden ist aber auch der Sicherheitsaspekt, da nicht alle Hübe in große Höhe führen.

Trotz schwieriger Wetterverhältnisse wie Starkregen und Sturmböen sollte es durch Ranhalten möglich sein, die letzte Anlage auf der Handalm bis Mitte September fertigzustellen, geben sich die Projektbetreiber optimistisch. Möglich ist das vor allem aufgrund der Erfahrung des 29-köpfigen Teams und aller am Projekt beteiligten Unternehmen.
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Felbermayrs LTM 1750 meistert den Windkrafteinsatz zusammen mit einem Hilfskran


Bis zum Jahresende sollen die 13 Anlagen mit einem Flügeldurchmesser von 82 Metern dann ans Netz gehen. Mit einer Gesamtleistung von 30 Megawatt werden sie dann erneuerbare Energie für rund 21.000 Haushalte liefern können. Somit ist der Windpark auch der bislang leistungsfähigste im Süden Österreichs.

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