18.10.2018
Link-Belt bringt 150-Tonnen-AT
Der US-Hersteller Link-Belt präsentiert einen neuen 150 Tonnen starken All-Terrain-Kran auf fünf Achsen im europäischen Stil. Der 175AT wurde beim jüngsten
Crane Fest im Werk in Lexington im US-Bundesstaat Kentucky enthüllt.
Der 175AT verfügt über einen 60,1 Meter langen Ausleger („Pinned Boom“) sowie eine 9,9 bis 16,8 Meter lange Doppelklappspitze, die manuell oder hydraulisch steilgestellt werden kann, sowie drei zusätzliche 5,4 Meter lange Gitterstücke, sodass eine maximale Hakenhöhe von 96 Meter zusammenkommt. Eine drei Meter lange Schwerlastspitze ist ebenfalls erhältlich. Der Kran ist auch mit dem System
Sure Lock ausgestattet, das die Montage der Erweiterungen vereinfacht und die Arbeitshöhe dabei minimiert.
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Der neue Link-Belt 175AT kann mit fünf Tonnen Ballast in der 12-Tonnen-Achslast-Konfiguration verfahren
Das maximale Gegengewicht liegt bei 36,7 Tonnen, wobei der Kran mit fast fünf Tonnen Gegengewicht innerhalb der 12-Tonnen-Achslast fahren kann. Für Märkte, die dies erfordern, steht ein
3-Achs-Dolly zur Verfügung, der es ermöglicht, auch das volle Gegengewicht mitzuführen, das in mehreren verschiedenen Konfigurationen transportiert werden kann, um den unterschiedlichen Vorschriften gerecht zu werden.
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Ein 3-Achs-Dolly ist auch zu haben
Haben Sie schon mal etwas von V-CALC gehört (spricht sich:
wie Kalk)? Dahinter verbirgt sich eine Funktion namens
Variable Confined Area Lifting Capacities, die bis zu 81 verschiedene asymmetrische Abstützpositionen kennt und die verfügbaren Traglasten für die gewählte Stützkonfiguration auf dem 10-Zoll-Display des Oberwagens anzeigt.
Das fünfachsige Chassis weist eine 10x8x10-Konfiguration mit vier angetriebenen Achsen auf, Allradlenkung mit fünf Lenkprogrammen und geschwindigkeitsabhängige Hinterachslenkung. Die Energie für Ober- und Unterwagen liefert ein Cummins
Tier 4 Final-Dieselmotor, abgestimmt auf ein ZF-Traxon-Getriebe. Der neue Unterwagen hat eine Gesamtbreite von 2,84 Metern, mit einer Kabine in voller Breite, die aus einem pulverbeschichteten Aluminiumprofil mit einer Außenhaut aus Glasfaser besteht.
Zur
Standardausstattung gehören eine automatische Klimaanlage, ein Bluetooth-Radio, eine Ladebuchse fürs Handy, LED-Beleuchtung, einen luftgefederten Sitz mit Lendenwirbelstütze sowie ein Multifunktionslenkrad, bei dem sich Druckluftbremse und Geschwindigkeit mit den Fingerspitzen einstellen bzw. bedienen lassen (
fingertip controls).
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Auch über unebenes Gelände kann der neue Link-Belt 175AT fahren
Der Kran verfügt außerdem über ein Informationssystem namens
Pulse 2.0 in der Unterwagenkabine, das mit einem sieben Zoll großen, farbigen Touchscreen-Display daherkommt und gleichzeitig als Monitor für Rückfahr- und Seitenkameras dient. Pulse 2.0 überwacht kontinuierlich den Fahrzeugbetrieb, einschließlich Motor- und Getriebedaten, Reifendruck und -temperaturen sowie Zylinderdrücke für die Fahrzeugfederung.
Rick Curnutte, Senior Produktmanager für Teleskopstapler und All Terrain-Krane, sagt: „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, den bedienerfreundlichsten Kran der Branche zu entwickeln, und wir denken, dass wir es geschafft haben. Dieser Kran ist von Grund auf neu und führt Produkteigenschaften ein, die für alle AT-Käufer sehr attraktiv sein werden.“
Und weiter: „Unser Entwicklungsteam hat großen Wert daraufgelegt, die Effizienz hinter dem Lenkrad zu verbessern und die Ermüdung des Fahrers zu verringern – wohlwissend, dass ein Fahrer mehrere Stunden am Tag im Auto verbringen kann allein durch die Fahrten zur Baustelle und wieder zurück. Ein Fokus auf die Ergonomie des Fahrers ist kein neues Konzept für Link-Belt, aber wir haben mit dieser neuen Kabine die Messlatte höher gelegt.“
Vertikal Kommentar
Wir haben noch nicht die vollständigen technischen Daten für diesen völlig neuen Kran vorliegen, aber auf den ersten Blick wirkt er wie ein sehr gut durchdachtes Modell. Es sollte sicherlich in Nordamerika gut laufen, die große Frage ist jedoch, ob Link Belt die Einführung in Europa in Betracht ziehen wird. Da die Neuheit im Nahen Osten und vielleicht in Asien Potenzial aufweist, könnte es im besten Fall sein, dass wir sie nächstes Jahr auf der bauma sehen, und vielleicht ein paar Wochen später auf den Vertikal Days, wer weiß?
Der Einstieg in den europäischen All Terrain-Markt ist jedoch nicht einfach, da Liebherr, das wieder auflebende Terex/Demag und starke neue Produkte von Tadano sowie Grove dominieren. Bei langen Lieferzeiten gibt es Möglichkeiten, aber die Käufer müssten überzeugt werden, dass Link-Belt den Markt langfristig ins Visier nimmt und das Ganze nicht eine Ein-Modell-Politik beziehungsweise eine Eintagsfliege bleibt. Dennoch ist es schön, ein neues Modell in diesem Segment zu sehen.
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