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11.11.2019

Rauf-Runter bei Wacker Neuson

Der Kompaktmaschinen- und Telestaplerhersteller Wacker Neuson hat im dritten Quartal einen höheren Umsatz, aber ein niedrigeres Ergebnisniveau erzielt.

Der Gesamtumsatz lag in den ersten neun Monaten bis Ende September mit 1,42 Milliarden Euro um 14 Prozent über dem Vorjahreswert. In Europa stieg der Umsatz dank „überdurchschnittlichem Wachstum in England, Frankreich, Deutschland, Österreich, Tschechien, Spanien und Italien“ um fast 13 Prozent auf 1,03 Milliarden Euro. In Amerika kletterte der Umsatz um 15 Prozent auf 344,4 Millionen Euro, während der Umsatz im asiatisch-pazifischen Raum mit 43,6 Millionen Euro um fast 25 Prozent zugelegt hat.

Das Umsatzwachstum in Europa resultierte aus guten Verkäufen von Rad- und Teleskopladern für die Landwirtschaft sowie aus Zuwächsen im Baugeschäft in Mitteleuropa sowie Italien, Spanien und England. Der Vorsteuergewinn sank jedoch um 31 Prozent auf 115,8 Millionen Euro. Das niedrige Niveau ist auf eine geringere Produktivität in einigen Werken sowie höhere Vertriebs- und Servicekosten zurückzuführen.

Im dritten Quartal lag der Umsatz mit 467,2 Millionen Euro um 12 Prozent über dem Vorjahresquartal. In Europa stieg der Umsatz um 10 Prozent auf 337,6 Millionen Euro, in Amerika um 18 Prozent auf 114,9 Millionen Euro, möglicherweise unterstützt durch Währungsgewinne, und in in der Region Asien-Pazifik ging es um fast 32 Prozent rauf auf 14,7 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern sank um acht Prozent aufgrund höherer Aufwendungen für Vertrieb & Service und Forschung & Entwicklung sowie höherer Zinskosten.

CEO Martin Lehner: „Angesichts der derzeit hohen Vorratsbestände und im Hinblick auf das herausfordernder werdende Marktumfeld fielen die Kürzungen der Produktionsprogramme in den Werken stärker aus als ursprünglich geplant, was temporäre Einbußen bei der Produktivität zur Folge hatte“. Des Weiteren habe es Anlaufschwierigkeiten bei der Etablierung der – im Rahmen der Restrukturierung neu aufgesetzten – Prozesse gegeben, und der geringere Produktionsausstoß habe die Entwicklung belastet. Ein ungünstiger Produkt- und Kundenmix habe sich zusätzlich negativ ausgewirkt.

Das Unternehmen lässt verlauten: „Wir haben unsere vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal 2019 vor rund drei Wochen veröffentlicht. Während sich der Umsatz mit einem Plus von rund 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr positiv entwickelte, sank die Profitabilität mit der EBIT-Marge für das dritte Quartal auf 8,6 Prozent deutlich. Sie lag damit um 1,5 Prozentpunkte unter dem Niveau des Vorjahres.“ Daher hat Wacker Neuson seine Prognose für das Gesamtjahrangepasst; beim Umsatz nach oben, bei der Marge nach unten. „Während der Umsatz am oberen Ende der prognostizierten Bandbreite von 1.775 bis 1.850 Millionen Euro liegt, erwarten wir nun eine EBIT-Marge zwischen 8,3 und 8,8 Prozent statt unserer bisherigen Prognose von 9,5 bis 10,2 Prozent.“


Vertikal Kommentar

Sicherlich sind dies positive Zahlen in Bezug auf das Umsatzwachstum. Aber die grundsätzliche Frage hinsichtlich der sinkenden Rentabilität ist, ob es sich dabei um vorübergehende Wachstumsschmerzen und eine langfristige Verlagerung hin zu größeren, margenschwächeren Geräten handelt, oder ob es ein Zeichen dafür ist, dass das Unternehmen darum kämpft, den Wandel von einem regionalen, relativ nischenorientierten Hersteller zu einem Global Player mit einer breiteren Produktpalette zu vollziehen?

Ein Faktor für Wacker Neuson ist, dass es in der Regel ein erstklassiges Produkt zu einem vernünftigen Preis herstellt und darüber hinaus eher langfristig orientiert ist als viele börsennotierte Unternehmen.

Die Zeit wird es zeigen.

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