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03.02.2020

Manitou feiert Umsatzrekord

Zwiespältige Zahlen: Manitou hat für 2019 einen Rekordumsatz gemeldet, der erstmals die Zwei-Milliarden-Euro-Marke überschritten hat.

Betrachten wir zuerst das ganze Jahr: Der Gesamtumsatz für die zwölf Monate lag bei knapp 2,1 Milliarden Euro, das sind elf Prozent mehr als 2018. Der Umsatz setzt sich aus drei Geschäftsbereichen zusammen: Im Geschäftsbereich Material Handling und Höhenzugangstechnik – hauptsächlich Telestapler und Hubarbeitsbühnen – setzte der Konzern 1,46 Milliarden Euro um. Das macht ein Plus von 13 Prozent. Der Geschäftsbereich Kompaktmaschinen – hauptsächlich die Marke Gehl – konnte seinen Umsatz um fünf Prozent auf 328 Millionen Euro steigern. Im Segment Services & Solutions – primär Ersatzteile und Kundendienst – konnten die Franzosen einen Umsatz von 309 Millionen Euro erzielen, was einem Zuwachs von zwölf Prozent gegenüber 2018 entspricht.

Schaut man auf die geografische Verteilung, so stieg der Umsatz in Südeuropa, zu dem Manitou auch seinen französischen Heimatmarkt zählt, um 17 Prozent auf 677 Millionen Euro, während der Umsatz in Nordeuropa um acht Prozent auf 813 Millionen Euro zunahm. Der Umsatz in Nord- und Südamerika kletterte um 15 Prozent auf 403 Millionen Euro, während der Umsatz in der Region Asien-Pazifik um leidglich ein Prozentpünktchen auf 201 Millionen Euro gestiegen ist.

In der Quartalsbetrachtung zeigt sich ein gänzlich anderes Bild. Im 4. Quartal lag der Gesamtumsatz mit 494 Millionen Euro sechs Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums. Der Umsatz mit Flurförderzeugen und Höhenzugangstechnik ging um acht Prozent auf 333 Millionen Euro zurück, die Umsätze mit kompakten Baumaschinen gingen ebenfalls um acht Prozent auf 81 Millionen Euro zurück, während der Service um zwölf Prozent auf 80 Millionen Euro zulegen konnte.

Geografisch gesehen ging der Umsatz in Q4/2019 in Südeuropa um sechs Prozent auf 152 Millionen Euro zurück, in Nordeuropa ging er um zehn Prozent auf 187 Millionen Euro in die Knie, und der Umsatz in der Region Amerika lag mit 100 Millionen Euro um ein Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Region Asien-Pazifik war die einzige Region mit einem Umsatzwachstum: Sie wuchs um sechs Prozent auf 55 Millionen Euro.

Die Aussichten des Unternehmens für das Jahr 2020 sind ein wenig düster, und es erwartet einen Umsatzrückgang von rund zehn Prozent auf etwa 1,9 Milliarden Euro. Und das, obwohl sich der Auftragseingang im vierten Quartal gegenüber dem dritten Quartal belebt hat und der Konzern über einen Auftragsbestand von rund 650 Millionen Euro verfügt. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt hat Manitou lediglich seine Umsatzzahlen veröffentlicht; der vollständige Jahresabschluss wird in etwa einem Monat vorliegen.

Der Vorstandsvorsitzende Michel Denis sagte: „Der Konzern hat das Jahr mit einem Umsatz abgeschlossen, der zum ersten Mal in seiner Geschichte die Zwei-Milliarden-Euro-Marke überstiegen und gleichzeitig seine globale Präsenz und seinen Marktanteil gestärkt hat. Die Verdoppelung des Auftragseingangs im vierten Quartal im Vergleich zum Vorquartal entspricht rund vier Monaten Aktivität. Damit finden wir die optimale Balance zwischen den Lieferzeiterwartungen unserer Kunden und dem Bedarf unserer Lieferanten an Transparenz, um uns nach dem zyklischen Höhepunkt der Lieferzeiten, den wir Ende 2018 erreicht hatten, wieder normal und flüssig zu versorgen. Im vierten Quartal blieb die Kundennachfrage in allen Bereichen stark. Die allmähliche Abschwächung der Weltwirtschaft in Verbindung mit Unsicherheiten wie den Auswirkungen von Brexit oder den US-Wahlen lassen uns einen Umsatzrückgang von rund zehn Prozent im Jahr 2020 gegenüber 2019 erwarten.“


Vertikal Kommentar

Dies ist ein historischer Verkaufserfolg für Manitou, obwohl er ein wenig durch das langsamere vierte Quartal getrübt wird. Das Ganze aber wird zum Teil durch Berichte über eine Belebung des Auftragseingangs im Laufe des Quartals konterkariert bzw. ausgeglichen. Nur: Davon konnte das Unternehmen nicht profitieren, da es die Fertigung – als Reaktion auf eine frühere Abschwächung des Auftragseingangs – leicht zurückgefahren hat.

Es ist zum jetzigen Zeitpunkt schwer zu sagen, ob das Unternehmen für 2020 übermäßig konservativ oder realistisch prognostiziert. Das Jahr ist sicher langsam angelaufen, da die Vermietunternehmen und Auftragnehmer abwarten und gucken, wie sich das Jahr entwickeln könnte. Das Coronavirus in China wird der Situation sicherlich nicht zuträglich sein, zumal wenn es sich weiter in der gleichen Dynamik ausbreitet.

Allerdings hat das Unternehmen noch viele neue Möglichkeiten, die es nutzen kann, und es könnte selbst bei einem Rückgang des Marktes besser abschneiden als prognostiziert – zumal sich die Produktion, die in Erwartung eines zehnprozentigen Rückgangs heruntergefahren wurde, als selbsterfüllende Prophezeiung entpuppen wird.

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