24.07.2020
Zehnter 1000 EC-H 40 für Grand Paris
Tunnelbohrmaschinen mit Tübbingen bestücken: So in etwa liest sich die Tätigkeitsbeschreibung der zehn großen Turmdrehkrane vom Typ 1000 EC-H 40, die derzeit die Baustellen des Mammutprojekts
Grand Paris Express bedienen.
Seit Mai 2018 befinden sich zehn der High-Top-Turmdrehkrane mit sehr hohen Traglasten auf den Baustellen von „Grand Paris“. Der 1000 EC-H 40 ist der größte Liebherr-Turmdreher, der in Frankreich im Einsatz ist. „Diese Einsätze sind sehr interessant“, findet Christophe Zimmermann, Geschäftsführer bei Liebherr Grues à Tour France. „Während der Turmdrehkranmarkt in Frankreich in der Regel Traglasten von 12 bis 16 Tonnen nachfragt, sind für das Projekt
Grand Paris Express nun Maschinen mit Traglasten von über 25 Tonnen gefragt.“ Mit diesen großen Kranen werden sogenannte Tübbings mit hoher Geschwindigkeit platziert.
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Mehrere 1000 EC-H 40 auf der Grand Paris Baustelle sind 24 Stunden am Tag im Einsatz
Kurzer Exkurs: Das Projekt „Grand Paris“ beinhaltet den Bau von vier neuen Métro-Linien (15, 16, 17 und 18) sowie die Verlängerung der Linie 14 in beide Richtungen, nach Norden und Süden. Da 90 Prozent dieser Linien unterirdisch verlaufen, wird der Tunnel hauptsächlich mit Tunnelbohrmaschinen gegraben. Insgesamt werden rund
20 Tunnelbohrmaschinen entlang der Strecke eingesetzt. Diese Maschinen arbeiten in großen Tiefen von 15 bis 55 Metern unter der Erdoberfläche, mit einer Geschwindigkeit von 10 bis 15 Metern pro Tag.
Tunnelbohrmaschinen erfüllen mehrere Funktionen, nämlich Bohren, Abtragen des Ausbruchmaterials und Verlegen der Stahlbetonringe, der sogenannten Tübbings-Betonfertigelemente, die das zukünftige Gewölbe des U-Bahn-Tunnels bilden werden. In der Regel haben diese Elemente ein Stückgewicht von 7 bis 8 Tonnen und werden zu einem Ring zusammengesetzt, der normalerweise aus sieben Teilen besteht. Die Tübbings werden vor Ort per LKW angeliefert. Sie werden dann mit Hilfe des 1000 ECHs, der mit einem 4-Tonnen-Segmentgreifer ausgestattet ist, entladen, gelagert und anschließend in Chargen von zwei oder drei Stück in das Tunnelbauwerk abgesenkt.
Die Betonfertigelemente werden danach auf einem Radzug abgesetzt, um sie dann zur Tunnelbohrmaschine zu befördern, die sie zusammensetzt. Dank des Feinpositioniermodus
Micromove gelingt das laut Hersteller trotz der tonnenschweren Teile millimetergenau. Auch andere Assistenzsysteme wie das Antikollisionssystem oder die Lastpendeldämpfung sorgen für präzises sicheres Arbeiten.
Der Grand Paris Express
Mit 200 Kilometer zusätzlichen selbstfahrenden Métro-Linien verdoppelt der Grand Paris Express das aktuelle Netz und ist damit das größte innerstädtische Projekt in ganz Europa. Von den insgesamt sechs Millionen täglichen Passagieren sollen letztendlich zwei Millionen Fahrgäste die Grand Paris Métro täglich benutzen. Darüber hinaus wird die Stadt entlang des gesamten Netzes umgebaut und verdichtet. Der Bau von 71 neuen Bahnhöfen wird bereits von zahlreichen städtischen Projekten begleitet.
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Ein neuer 1000 EC-H 40 wurde vor Kurzem auf der künftigen Linie 15, am Bahnhof Noisy-Champs, östlich von Paris, montiert
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