10.09.2020
Die Kraft der zwei Krane
84 Tonnen bei 16 Meter Ausladung: Zur Erneuerung der Lippebrücke der B233 zwischen Werne und Bergkamen im Ruhrgebiet mussten diesen Sommer drei 168 Tonnen schwere und 58 Meter lange Stahlträger über dem Fluss montiert werden. Der Kran- und Schwertransportspezialist
Autokrane Schares hat zwei Liebherr-Mobilkrane LTM 1500-8.1 für die anspruchsvollen Hübe eingesetzt.
Die über 70 Jahre alte Brücke über die Lippe ist derart marode, dass man sie durch Instandsetzungsmaßnahmen nicht mehr retten kann. Daher wird direkt daneben eine neue, breitere Brücke gebaut. Drei mächtige Stahlträger bilden das Grundgerüst für das neue Bauwerk, das nach dem Abriss der alten Brücke an deren Position verschoben werden soll.
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Auf eigens für die Hübe gefertigten Betonfundamenten abgestützt, entlasten die Krane die Schwertransportfahrzeuge beim Einfahren, um Schäden an der Bestandsbrücke zu vermeiden
Schares platzierte auf jeder Flussseite einen 500-Tonnen-Mobilkran, mit entsprechender Bodenvorbereitung. „Die Krane mussten auf Hilfsbrücken einfahren und wurden dann auf speziell für die Kranarbeiten gebauten Betonfundamenten abgestützt“, erklärt
Eric Reichmann, der die Bereiche Vertrieb, Engineering und Projekte bei Schares leitet. „Das Rüsten der Krane von dort aus war eine Herausforderung, da das Ballastieren mit sehr großer Ausladung über die Unterwagenkabine hinweg durchgeführt werden musste“.
Die Träger wurden mit vielachsigen Schwertransportfahrzeugen vom Lagerplatz auf die Bestandsbrücke gefahren. „Um die alte Brücke zu schützen, wurden die Achsdrücke der SPMTs genau überwacht und dokumentiert. Eine zusätzliche Dokumentation erfolgte durch Kameras, die auf die Bildschirme der Lastmomentbegrenzung der Krane gerichtet waren“, berichtet Reichmann.
Die maximale Belastung des alten Brückenbauwerks und die entsprechenden Achslasten waren im Vorfeld genau berechnet worden.
Alle Kranbewegungen folgten einem definierten Hubablaufplan. Dafür hatten die Projektplaner im Vorfeld eine komplette 3D-CAD-Planung erstellt. Je weiter die Selbstfahrer auf die Brücke fuhren, desto mehr Last mussten die Krane nach und nach übernehmen.
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84 Tonnen hängen an jedem Haken der beiden Liebherr-Mobilkrane LTM 1500-8.1
Die LTM 1500-8.1 waren jeweils mit
165 Tonnen Gegengewicht ballastiert worden. Zur Entlastung der Bestandsbrücke musste der Teleskopausleger des weiter entfernt stehenden Kranes auf eine Ausladung von 34 Metern sehr flach abgewippt werden. In der finalen Lastaufnahmeposition nahm jeder der beiden 500-Tonner 84 Tonnen bei 16 Meter Ausladung an den Haken und legte die riesigen Träger feinfühlig im Tandemhub auf den Behelfswiderlagern ab. Die Arbeiten liefen so problemlos, dass die Sperrung der Bestandsbrücke sogar früher als geplant aufgehoben werden konnte.
Das neue Brückenbauwerk wird demnächst eine provisorische Fahrbahndecke erhalten, über die der Verkehr fließen soll, während die alte Brücke abgerissen wird. Die neue B233-Brücke über die Lippe wird voraussichtlich Ende 2021 fertig sein.
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Die 168 Tonnen schweren Stahlträger werden behutsam auf den Widerlagern abgelegt
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