02.08.2021
Rekordquartal für Palfinger
Bärenstarke Performance: Der Hersteller von Ladekranen und Hubarbeitsbühnen Palfinger meldet ein starkes zweites Quartal wie auch ein starkes erstes Halbjahr, das sogar über dem Vor-Corona-Niveau liegt.
Der Gesamtumsatz für die sechs Monate bis Ende Juni belief sich auf 884,1 Millionen Euro und lag damit nahe am Halbjahresrekord von 893 Millionen Euro aus dem Jahr 2019. Das Wachstum ersterckt sich über alle Bereiche, sowohl geografisch als auch nach Sektoren, wobei die
Bau- und Holzindustrie nach wie vor die wichtigsten Märkte für den österreichischen Konzern sind.
Das
Marinegeschäft hat mehrere Großaufträge für die Lieferung von Turbinenkranen für britische und französische Offshore-Windparks an Land gezogen, während in den USA die Produktpalette der Mitnahmestapler mit einem Auftrag über 150 Stück langsam in Gang kommt. Der Gewinn vor Steuern für den Berichtszeitraum verdreifachte sich fast auf 87,5 Millionen Euro und lag fast 20 Prozent über dem des ersten Halbjahrs 2019.
Im zweiten Quartal kletterte der Umsatz um fast 42 Prozent auf 478,2 Millionen Euro – ein
neuer Quartalsrekord, der das Niveau von 2019 um mehr als fünf Prozent übertrifft. Der Gewinn vor Steuern fiel mit 49,04 Millionen Euro ebenfalls deutlich höher aus als im Vorjahr (4,2 Millionen Euro) und lag um 35 Prozent über dem Niveau von 2019. Die Nettoverschuldung wurde auf 386,1 Millionen Euro zurückgefahren, verglichen mit 494,3 Millionen Euro zum selben Zeitpunkt vor einem Jahr und über 500 Millionen Euro vor zwei Jahren.
CEO
Andreas Klauser sagt: „Der weltweite Wirtschaftsaufschwung nach dem Pandemiejahr 2020 wirkte sich im 1. Halbjahr 2021 sehr positiv auf Umsatz- und Ergebnis der Palfinger AG aus. Der Umsatz der ersten sechs Monate ist um 21,1 Prozent auf 884,1 Millionen Euro gestiegen. Das EBIT steigt trotz der Cyberattacke im Jänner um 137,8 Prozent auf 92,1 Millionen Euro und die Net Debt/EBITDA Ratio liegt mit 1,63 auf dem niedrigsten Wert seit 2007. Das 2. Quartal wie auch das 1. Halbjahr 2021 markieren im Ergebnis jeweils neue Rekordmarken in der Unternehmensgeschichte von Palfinger.“
Klauser weiter: „Die
Cyberattacke führte zu einer zweiwöchigen Betriebsunterbrechung, deren Auswirkungen auf den Umsatz in den letzten Monaten zum größten Teil kompensiert werden konnten. Angesichts der steigenden Rohstoffpreise haben wir unsere Marktpreise angepasst. Die hohe Nachfrage nach unseren Produkten blieb jedoch unverändert. Angesichts der weltweiten Materialengpässe erweisen sich Multiple Sourcing, proaktive Lagerhaltung und strategische Partnerschaften mit langfristigen Lieferverträgen als unsere wirkungsvollsten Instrumente.“
Vertikal Kommentar
Dies ist ein erstklassiges Zahlenwerk von Palfinger und möglicherweise eines der ersten Unternehmen, das sich nicht nur stark vom Krisenjahr 2020 erholt, sondern auch das Niveau von 2019 übertrifft. Angesichts der Tatsache, dass sich das Geschäft 2019 zum Jahresende hin abschwächte, scheint es sicher, dass Palfinger 2021 ein Rekordjahr hinlegen wird. Das Unternehmen hat auch seine Rentabilität, die vor der Pandemie etwas uneinheitlich war, deutlich verbessert, und mit einer sinkenden Schuldenlast trotz erheblicher Investitionssteigerungen (über hundert Millionen Euro allein in diesem Jahr – auch dies Rekord) sieht die Zukunft für Palfinger im Prinzip rosig aus.
(Bilder: Palfinger AG/APA-Fotoservice/Hörmandinger Fotograf/in: Martin Hörmandinger)
Construction_Influencer
Tolle Leistung, insbesondere für einen pressegeilen Konzern, der von den Geldgebern (Stichwort AG) lebt. Selbst wenn die Mehrheitseigentümer nicht am Freien Markt zu finden sind, hängt das Unternehmen stark an der Stimmung der Börse. Blickt man auf Unternehmen welche nicht an der Börse notiert sind, teils weit größere Konzerne und branchenfremde Firmen, so schwimmt Palfinger ganz gut mit der Masse mit, hebt sich aber auch nicht sonderlich ab. Also, hier handelt es sich nichts weiter um eine ganz normale, erfolgreiche Meldung eines europäischen Herstellers. Jede andere Firma findet sich ebenfalls am oder über dem Vorkrisenniveau.