02.09.2021
Hundert Hübe am Tag
300 Hübe in drei Tagen: Einen regelrechten Hub-Marathon hat ein Mobilbaukran vom Typ MK 88 Plus des Kranbetreibers
Nolte Auto-Krane bei einer Bauwerksprüfung des Nordsee-Sperrwerks nahe Husum absolviert. Während seines achtwöchigen Knochenjobs hatte der Liebherr-Kran über 1.800 Mal unterschiedlichste Lasten am Haken. Allein beim Setzen der Revisionsverschlüsse absolvierte der Kran 300 Hübe in nur drei Tagen.
„Das hat wirklich super geklappt mit dem MK-Kran“, resümiert
Oliver Andritter. Er leitete die Stahlarbeiten am Sperrwerk des Husumer Hafens, das im Jahr 1975 zum Schutz vor Sturmfluten errichtet worden war. Jetzt, nach 46 Jahren, stand eine umfängliche Überprüfung der Anlage an der Nordsee auf dem Programm. Voraussetzung hierfür war, dass sich kein Wasser innerhalb des Sperrwerks befindet.
Um die Anlage trocken zu bekommen, mussten zunächst
Revisionsverschlüsse (auch als Notverschlüsse bekannt) errichtet werden. Im Fall der Anlage auf Husum setzte der MK 88 Plus insgesamt rund 300 Rohr- und Zwischennadeln ein, damit das Wasser draußen bleibt. Dies dauerte lediglich drei Tage.
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Nadel XXL: Rund 150 solcher Rohrnadeln mussten vom Kran ins Wasser gehoben werden, um die Revisionsverschlüsse zur Trockenlegung des Sperrwerks zu errichten
Industrietaucher lotsten die Kranfahrer mit ihren Kommandos. Ihr gemeinsames Ziel war es, die über elf Meter langen und 36 Zentimeter breiten Rohre an die richtige Stelle am Grund des Sperrwerks zu bugsieren. „Das schnelle Bewegen der Last über die Katze am horizontalen Ausleger und die rasche sowie zugleich sichere Positionierung der Nadeln ist der größte Vorteil gegenüber einem Teleskopkran“, erläutert Andritter. Ein zentimetergenaues Anliefern der Röhren war allein deshalb schon erforderlich, weil die Taucher im trüben Wasser nahezu ohne Sicht und teilweise auch bei Nacht arbeiteten.
„Mit diesem Kran haben wir bereits vor drei Jahren bei einem ähnlichen Job in Büsum sehr gute Erfahrungen gemacht“, erklärt
Jürgen Peters, der bei Nolte die großen Kraneinsätze plant und verantwortet. „Wir sind mit dem MK bei dieser Art von Aufgabenstellung einfach viel schneller als mit einem herkömmlichen Teleskopkran.“ Wie damals in Büsum hatte Nolte neben dem Mobilbaukran nun auch wieder einen gewaltigen Großkran im Gepäck: „Unser Liebherr-Gittermastkran vom Typ LG 1750 musste hier die bis zu 65 Tonnen schweren Flügel der Flutschutz-Tore aus den Angeln heben. Der MK war für Bau sowie Demontage der Verschlüsse zuständig und hat die Baustelle in den 13 Meter tiefen Kammern mit allem versorgt, was benötigt wurde.“
Und das war einiges: Pumpen, Generatoren, Gerüstteile, Werkzeug und sogar Hubarbeitsbühnen hoben
Chris Kubinski sowie Manuel Krüger mit ihrem MK 88 Plus zu den Monteuren und Handwerkern in die leergepumpten Sperrwerkkammern. Die beiden erfahrenen Kranfahrer wechselten sich schichtweise in der Krankabine ab.
Nicht zuletzt wegen der fetten Umschlagsleistung des Krans konnten die 2,2 Millionen Euro teuren Arbeiten am Sperrwerk schneller abgeschlossen werden als vorgesehen. Immerhin vier Tage früher als geplant war die Durchfahrt zum Husumer Hafen für Schiffer und Bootsbesitzer wieder nutzbar.
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Verschiedenste Ladung musste der MK 88 Plus während der Sanierung zur Baustelle am Grund der Sperrwerkkammer liefern
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