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05.11.2021

Georg Thierer 1931-2021

Nach kurzer Krankheit verstarb Georg Thierer am Dienstag den 26. Oktober im Alter von 89 Jahren.

Vielen ist Georg Thierer als Gründer und Geschäftsführer der TKD GmbH & Co. KG bekannt, die als Ergänzung zu den eigenen selbstfahrenden Teleskoparbeitsbühnen der Marke TKD im Laufe der Jahre von 1985 bis 2001 im deutschsprachigen Raum die Marken Holland Lift, Genie, MEC, Toucan, UpRight und Euro Access vertrieb.
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Georg Thierer; 1931 -2021


Vor dem Studium der in München war Thierer in den Jahren 1954 bis 1958 für Carl Zeiss in der Forschung der Elektronenmikroskopie tätig. Nach seinem Studium war er bis 1985 als Geschäftsführer der Johs. Fuchs KG (Fuchs-Bagger) im Werk Bad Schönborn in Verantwortung.

Viele wegweisende Entwicklungen moderner Bagger gehen auf ihn zurück, und er prägte eine ganze Generation von Fuchs Baumaschinen. Er erkannte bei Reisen in die USA das Potenzial des damals in Übersee neuen Produkts der selbstfahrenden Hubarbeitsbühne und lancierte bereits bei Fuchs die Entwicklung einer Baureihe von selbstfahrenden Teleskoparbeitsbühnen.

Georg Thierer hatte den Anspruch, es besser zu machen als die US-amerikanischen Hersteller Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre. So entstand, basierend auf seinem Qualitätsanspruch, die F1800 mit 18 Metern Plattformhöhe. Die Arbeitsbühne war stabiler, robuster, zuverlässiger und innovativer, als die am Markt verfügbaren Produkte – schließlich musste sie ja dem Anspruch von Fuchs genügen.

1985 gründete er die TKD, welche sich auf Hubarbeitsbühnen fokussieren sollte. Dort wurde aus der F1800 die TKD 1800. Das Gerät war die Basis für die spätere Produktlinie von zwölf bis zu 39 Meter Arbeitshöhe. Die Baureihe war ausgestattet mit dem patentierten Dreiecksausleger, der steifer als jeder andere Ausleger und komplett spielfrei – und deshalb besonders bei Nutzern mit schweren Einsatzfällen äußerst beliebt – war, und die später die Basis für die Flotten verschiedener Vermietfirmen wurde.

Durch und durch Ingenieur und wissenschaftlich geprägter Tüftler, zeichnete Thierer verantwortlich für zahlreiche Innovationen, die wegweisend für die gesamte Branche waren. Beispiele dafür sind das die Stabilität erhöhende charakteristische Dreiecks-Teleskop, die Pendelachse mit Allradantrieb für optimale Geländegängigkeit, der Einsatz von energiesparenden direkt am Hydrauliköltank angeflanschten Load-Sensing-Hydraulikpumpen sowie der kombinierte Diesel- und Elektroantrieb. Dies sind Innovationen, die Georg Thierer als Erster in die Arbeitsbühnenbranche brachte. Unter seiner Führung entstanden aber auch Entwicklungen für befreundete Unternehmen, so die Konzeption des symmetrischen und kompakten Hubgerüsts der Genie Z-60/34, oder aber die patentierte Mono-Schere von MEC mit der Ausgleichszugstrebe, die jeglichen Verschleiss in den Lagern minimierte und eine außergewöhnliche Steifigkeit brachte.

Georg Thierer war aufgrund seines Wissens und Schaffens im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus in Europa und Nordamerika ein viel geachteter und respektierter Pionier der Arbeitsbühnenbranche.

Bis zu seinem Tode hielt er sich durch sportliche Aktivitäten körperlich fit, so bestritt er auch mit deutlich über 70 Jahren noch erfolgreich Wettbewerbe im Distanzreitsport mit seinen geliebten arabischen Pferden. Thierer hinterlässt seine beiden Söhne Jörg und Frank sowie zwei Enkelkinder. Mit Georg Thierer verlässt ein vielseitig interessierter schwäbischer Unternehmer und Ingenieur die Bühne.

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