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03.04.2001

Nischen bringen das Geld

Die Nachfrage im Autokranmarkt ist kontinuierlich schwächer geworden. Von rund zehn Prozent Preisnachlass jährlich in den vergangenen drei Jahren, spricht Thomas Wiesbauer, Mitglied der Geschäftsleitung bei Wiesbauer Autokrane. Der bundeseinheitliche Abwärtstrend in der Baubranche und damit auch bei den Kranvermietern schlägt sich gerade bei den Preisen nieder. Obwohl, nach Wiesbauers Einschätzung in seinem Heimatland Baden-Württemberg sich dieser Trend nicht derart eindeutig abzeichnet, sieht er keinen Grund zum Jubeln. Eine Reaktion auf den zunehmend angespannten Markt ist die Tatsache, dass in den vergangenen Jahren beim Kranvermieter einige Geräte im Bereich zwischen 20 und 150 Tonnen abgestoßen wurden.

So manche neue Maschine ersetzt dabei dann gleich zwei alte Geräte. Wohin die Auswahl fällt, wird dem Unternehmer nach der bauma dabei wesentlich leichter fallen. Mehr als einen Blick sind für ihn dabei der neue Liebherr LTM 1250/1 und der SSL von Demag ebenso wert, wie die Modelle kleinerer Firmen auch aus dem Ausland. An den zahlreichen größeren Modellen geht Wiesbauer auch nicht vorbei, da zur Zeit gerade im Großkranbereich bessere Geschäfte erzielt werden.

Interessant sind für ihn auch Turmfaltkrane, die ebenso noch belebend wirken, wie der Industriesektor und Spartenprodukte. „Wir können Sonderlösungen anbieten, die der „Kleine" nicht leisten kann", beschreibt Wiesbauer die Hintergründe für den besseren Markt. Mit zwei Niederlassungen in Stuttgart und Bietigheim sowie einer Tochter bedient das Unternehmen den süddeutschen Raum. Weitere Niederlassungen oder Firmenübernahmen stehen außer Diskussion, obwohl jetzt einige Angebote auf dem Markt kursieren. In der Ausweitung sieht der Unternehmer nicht sein Wohl. „Es gibt eine Firma, die flächendeckend arbeitet und die darf das Weitermachen", befindet Wiesbauer.

Das der Markt in Bewegung ist, zeigen die Gerüchte um einen Einstieg eines Mitbewerbers in den Stuttgarter Raum auf, die Wiesbauer nicht nur mit einem lächelnden Auge betrachtet. Eine Veränderung der Situation erwartet er auch, wenn - wie angedacht - ein holländisches Unternehmen den deutschen Markt für sich entdeckt. Die dortige Unternehmenskultur hält der Schwabe für möglicherweise vorteilhafter als die Deutsche.

So gibt es dort bereits eine dreijährige Ausbildung für Kranführer. „Die Erfahrung die unsere holländischen Mitarbeiter mit bringen, haben die deutschen Kollegen erst nach zehn bis 15 Jahren gesammelt", erklärt Wiesbauer. Er plädiert bereits seit Jahren für eine Einführung einer Qualifikation auch in Deutschland. Es geht um Qualitätssteigerung und um Menschenleben. „In dieser hektischen Zeit darf die Bedienung nicht leiden", ist er der Auffassung.

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