In den Niederlanden sind zwei Menschen bei einem schweren Arbeitsunfall ums Leben gekommen, ein Pole und ein Belgier, zwei weitere wurden verletzt. Die Verletzten wurden mit Rettungshubschraubern ins Krankenhaus gebracht. Sie sollen jedoch nicht in Lebensgefahr schweben.
Am Mittwochvormittag ist in der niederländischen Kleinstadt Lochem, rund 40 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt, eine im Bau befindliche Brücke während eines Tandemhubs vom Kran gestürzt. Dabei wurden zwei Menschen getötet und zwei verletzt.
Das teilte die regionale Sicherheitsbehörde Noord- en Oost-Gelderland auf X (ehemals Twitter) mit. „Beim Bau einer Brücke kam es zu einem Arbeitsunfall. Leider gab es dabei zwei Todesopfer. Zwei Personen wurden verletzt“, heißt es.
Wie Medien berichten, fiel während Hebearbeiten ein Brückenbogen aus etwa 30 Metern Höhe vom Kran bzw. von den sie haltenden Kranen. Den Bildern nach zu urteilen, rissen die Halteseile eines Krans während eines Tandemhubs. Das Brückenteil begann sich aufzuschaukeln und krachte schlussendlich gegen ein Baugerüst, auf dem sich lauter Arbeiter befanden.
Zwei große All-Terrain-Krane hoben eines der drei Bogenelemente der neuen Nettelhorst-Straßenbrücke an, die als Teil einer neuen Umgehungsstraße über den Twente-Kanal führen wird. Die Brücke hat eine Spannweite von rund 140 Metern und eine Gesamtbreite von 25 Metern. Das Bauunternehmen BAM Infra hatte die belgische Aertssen-Gruppe mit der Montage der Brücke beauftragt, die von drei großen Bögen getragen wird, von denen der erste gerade vor den Augen zahlreicher Anwohner eingehoben wurde, als der Unfall passierte.
Dutzende Schaulustige waren eigens gekommen, um dabei zu sein, wenn das Brückensegment eingehoben wird. Sie wurden Augenzeugen des schlimmen Unfalls. „Plötzlich gab es einen gewaltigen Knall“, berichtet der Redakteur einer Lokalzeitung, der vor Ort war. „Der gesamte Bogen begann zu schwingen. Dann stürzte das ganze Ding ein. Wir sahen zwei Bauarbeiter hinunterfallen.“ Den 30 bis 40 Personen, die den Unfall mitangesehen haben, wurde medizinisch-psychologische Hilfe angeboten.
Nach Angaben eines Lesers, der vor Ort war, waren die beiden Krane, einer aus der Aertssen-Flotte und einer von der Tochtergesellschaft Michielsens, dabei, den Brückenbogen in Position zu bringen, als er sich zu verdrehen oder zu verschieben schien, wodurch die Anschlagmittel nachgaben und der Sturz verursacht wurde. Unglücklicherweise traf er einen Mitarbeiter des Kranunternehmens und einen weiteren Mann und tötete beide. Ein weiterer Mann soll eingeklemmt, aber nicht allzu schwer verletzt worden sein, während ein vierter Mann bei einem Sturz von einem der Pfeiler beteiligt war und sich in einem ernsten, aber stabilen Zustand befindet.
Koen Vroman von Aertssens sagt: „Wir sind zutiefst erschüttert über den tragischen Unfall in Lochem, bei dem leider auch ein Mitarbeiter unseres Unternehmens ums Leben gekommen ist. Unser Beileid gilt der Familie und den Freunden der Opfer. Wir arbeiten bei den Ermittlungen uneingeschränkt mit. Wir halten es nicht für angebracht, weitere Erklärungen zu diesem Vorfall abzugeben, um die laufenden Ermittlungen nicht zu beeinflussen oder zu untergraben.“
Noch am selben Tag wurde eine strafrechtliche Untersuchung des tödlichen Brückenunfalls eingeleitet.
Das Video unten zeigt mehr, Sie werden mehr davon mitbekommen, wenn Sie Niederländisch sprechen bzw. verstehen...
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