04.05.2004
EU einigt sich auf Sicherheitsstandards bei Straßentunneln
Das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen hat bekannt gegeben, dass die Länder der EU einheitliche Sicherheitsstandards bei Straßentunneln umsetzen werden.
"In einem schwierigen Prozess haben sich in Rekordzeit die Länder der Europäischen Union auf gemeinsame Standards geeinigt, was zum Wohle der Tunnelnutzer sehr zu begrüßen ist." Das sagte Bundesminister Manfred Stolpe anlässlich der vom europäischen Parlament verabschiedeten "Europäischen Richtlinie über Mindestanforderungen an die Sicherheit von Tunneln im transeuropäischen Straßennetz". Ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Sicherheit in Straßentunneln.
Die großen Brandkatastrophen im Montblanc-, Tauern- und Gotthardtunnel in den Jahren 1999 und 2001 hätten deutlich gemacht, dass hinsichtlich der Tunnelsicherheit noch Defizite bestanden. Dies habe dazu geführt, dass auf nationaler und internationaler Ebene verstärkt über Möglichkeiten zur Verbesserung der Sicherheit in Straßentunneln diskutiert wurde.
Die Richtlinie lege einheitliche organisatorische, technische und betriebliche Mindestanforderungen für die Sicherheit in Straßentunneln fest, was insbesondere für die Selbstrettung der Tunnelnutzer von großer Bedeutung sei. Von deutscher Seite sei hierzu in fast allen Punkten erreicht worden, dass die hohen Anforderungen aus den bereits eingeführten nationalen Richtlinien berücksichtigt seien, so Stolpe.
Dass die Tunnel im Zuge von Bundesfernstraßen bereits heute ein hohes Sicherheitsniveau hätten, zeige auch der aktuell veröffentlichte ADAC-Tunneltest 2004, bei dem von den 27 getesteten europäischen Straßentunneln allein drei deutsche Tunnel von insgesamt neun Tunneln die Bewertung "sehr gut" erhielten. "Dieses Ergebnis ist sehr erfreulich und bestätigt die von der Bundesregierung getroffenen Maßnahmen", sagte Stolpe. Um aber auch für alle bestehenden Tunnel eine rasche Anpassung der Sicherheit zu erreichen, sei bereits im Jahr 2001 ein Nachrüstprogramm für Tunnel mit einem Gesamtvolumen von 230 Millionen Euro aufgelegt worden, von dem inzwischen schon einige Projekte abgeschlossen seien. Der Bundesminister ist daher zuversichtlich, dass die in der europäischen Tunnelrichtlinie festgelegte Forderung zur Nachrüstung von Tunneln in Deutschland termingerecht umgesetzt werde.
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