23.09.2009
Bahnbrechender Raupeneinsatz
Zwei Liebherr-Raupenkrane vom Typ LR 1350/1 bauen derzeit an einer Rheinquerung zwischen Kehl und Straßburg. Seit März dieses Jahres ist der erste Raupenkran im Einsatz, seit Ende Mai der zweite. Ende 2010 soll der erste TGV mit einer Geschwindigkeit von 160 Stundenkilometern über die zweigleisige Stahl-Fachwerkbrücke rauschen.
Gebaut wird vom französischen Ufer aus. Dort heben die beiden Geräte die vor Ort gefertigten Stahlelemente, die zur Fachwerkkonstruktion zusammengesetzt werden. Bis zu 40 Tonnen bringen diese stählernen Bauteile auf die Waage, die punktgenau an ihren vorgesehenen Platz manövriert und dort dann verschweißt werden müssen.
Bitte registrieren Sie sich, um alle Bilder zu sehen
Die beiden Liebherr LR 1350/1 beim Tandemhub
Ursprünglich sollte nur ein Raupenkran eingesetzt werden, doch die Bauherrin Deutschen Bahn AG trat aufs Gaspedal und ordnete eine so genannte „Beschleunigungsmaßnahme“ an, sodass Max Bögl noch einen zweiten LR 1350/1 an den Oberrhein schickte.
Das brachte neben des rascheren Baufortschritts noch einen weiteren Vorteil mit sich: Die rund 90 Tonnen schweren und 24 Meter langen Fahrbahnsegmente, die ursprünglich zusammen mit einem Mobilkran im Tandemhub platziert werden sollten, konnten nun an den Haken beider Raupenkrane bequem von der Stelle der Fertigung bis zur Brücke verfahren werden. 52 Tonnen Bruttolast hatte jedes der Geräte dabei zu bewältigen.
Aus insgesamt zehn solcher Schüsse wird die dann 240 Meter lange Rheinbrücke letztendlich zusammengesetzt sein. Mit Rücksicht auf die Rheinschifffahrt kommt die neue Brücke mit nur einem Pfeiler aus. Spannweiten von 107 und 131 Meter muss das fertige Bauwerk einmal überbrücken.
Läuft alles weiter nach Plan, ist Ende November die Fachwerkkonstruktion fertig gestellt. Wenn dann der letzte der beiden Liebherr-Raupenkrane aus Straßburg abrückt, werden die beiden LR 1350/1 rund 2.900 Tonnen Stahl gehoben und verbaut haben.
Und dass der Zeitplan eingehalten wird, danach sieht zur Zeit alles aus – auch was die Zuverlässigkeit der Krane betrifft. „Ich hatte noch nie einen Kranstillstand aufgrund eines technischen Defekts“, sagt der Mann, der so heißt, wie der Fluss, den er quasi zu „überbrücken“ hat: Kranfahrer Wolfgang Rhein.
Jobdaten Tandemhub
Kran 1: Liebherr-Raupenkran LR 1350/1
- Hauptmast (S-Ausleger) 42 m
- Zentralballast 15 t
- Schwebeballast 110 t
- Max. Last 52 t bei 22 m Ausladung
Kran 2: Liebherr-Raupenkran LR 1350/1
- Hauptmast (L-Ausleger) 30 m
- Zentralballast 15 t
- Schwebeballast 110 t
- Max. Last 52 t bei 22 m Ausladung
Kommentare