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10.12.2009

Riesen-Traverse hebt Rotor

Irgendwie müssen die riesigen Komponenten und Anlagenteile von Windkraftanlagen gehoben und gewendet werden – eine wichtige und anspruchsvolle Aufgabenstellung. Die Pfeifer Seil- und Hebetechnik GmbH in Memmingen ist spezialisiert auf die Herstellung krangebundener Lastaufnahmemittel und hat bereits einige Projekte mit Herstellern von Windkraftanlagen realisiert. Insbesondere im Heben und Bewegen von Stückgut wie eben Anlagenteilen mit mehreren hundert Tonnen Gewicht sieht das Unternehmen seine Stärke.

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(Foto: Pfeifer Holding GmbH & Co. KG)


Die weltlängste Rohrtraverse?
Zuletzt wurde im Auftrag der Firma Bard Emden Energy GmbH & Co. KG eine Traverse für das Verladen von Rotorblättern für den Offshore-Einsatz entwickelt. Die Traverse besteht aus drei Rohrstücken, die über Flanschverbindungen verschraubt werden. Mit 39 Meter Länge ist die Traverse möglicherweise die längste Rohrtraverse weltweit.

Die Aufhängung der Traverse wurde mittels vier 16 Meter langen Seilen mit 43 Millimeter Durchmesser realisiert. Die Herausforderung für die Ingenieure bei der konstruktiven Entwicklung war weniger die Tragfähigkeit von 35 Tonnen als vielmehr die mit ca. 60 Metern beeindruckende Länge der Rotorblätter.

Aus den weit auseinander liegenden Lastaufnahmepunkten resultierte eine enorme Knick- und Biegebelastung, die auf das Rohr und die Flanschverbindungen wirkt. Durch die optimierte Auslegung der Seilaufhängung zur Krananlage konnte diese jedoch gering gehalten werden. Daraus ergeben sich enorme Vorteile wie ein deutlich reduziertes Eigengewicht und eine niedrige Bauhöhe der Traverse.

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(Foto: Pfeifer Holding GmbH & Co. KG)


Bei einem Lasttest unter Überlast wurde die Sicherheit und Einsatztauglichkeit begutachtet. Die dabei verwendeten Prüfgewichte wogen das 1,25-fache der Tragfähigkeit der Traverse. Mitarbeiter vom TÜV Süd überwachten den Lasttest, nachdem sie zuvor auch die konstruktive Entwicklung und die Fertigung begleitet hatten. Im Anschluss wurde das Prädikat TÜV geprüft verliehen.

Ausgerüstet mit Anschlagmitteln
Zum Anhängen der Rotorblätter an die Traverse wurden zusätzlich passende Anschlagmittel geliefert, mit denen die oberflächenempfindlichen Rotorblätter schonend aufgenommen werden können. Dabei galt es verschiedene Anschlagsituationen zu berücksichtigen, so dass neben textilen Anschlagmitteln auch kombinierte Gehänge aus Bändern und Ketten zum Einsatz kamen.

Durch die neue Traverse kann zum Verladen der Rotorblätter eine bestehende Portalkran-Anlage im Hafen genutzt werden – anstatt wie bisher die Rotorblätter mit zwei gemieteten Autokranen zu verheben. Damit sei die maßgeschneiderte Hebetechnik-Lösung zudem außerordentlich wirtschaftlich, sagt das Memminger Unternehmen.

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