02.04.2015
France Elévateur – Für Frankreich zu groß?
Mitte 2014 hatte France Elévateur
durch einen Eigentümerwechsel aufhorchen lassen. 1984 gegründet, hat sich France Elévateur zu einem führenden französischen Anbieter im Bereich der Spezial-LKW-Arbeitsbühnen gemausert.
Vincent Thouvenot und Claude Muller, die das Unternehmen im Jahr 2000 über ihre Holding
MT Trading gekauft hatten, verfügen nun lediglich noch über eine Minderheitsbeteiligung. Neuer CEO ist der elegant und kosmopolitisch wirkende
Stéphan Pham aus Paris, der aktiv nach einem interessanten Unternehmen mit Wachstumspotenzial gesucht hat und selbst
aus der Automobilbranche stammt.
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Die Führungsriege (v.l.): Mireille Trolet, Thomas Rammelt, Claude Muller, Stéphan Pham, Laurent Leclerc und Bernard Bonnewitz
„Ich bin in der deutschen Qualität großgeworden“, sagt der 47-Jährige, „und habe die Finanzierung organisiert“. Er wollte keine Investmentfonds im Rücken haben und hat nun ein Dutzend Unternehmerfamilien aus Frankreich und Belgien hinter sich. Dann hat er die Noch-Inhaber Thouvenot und Muller dazu gebracht, für drei weitere Jahre als Anleger und Berater an Bord zu bleiben und hat sieben Manager für sich gewonnen, die allesamt am Unternehmen beteiligt sind. So bleibt die Expertise im Haus, nichts geht verloren. „Wir haben den kompletten Prozess in unserer Regie“, hebt Geschäftsführer
Bernard Bonnewitz hervor.
41 Millionen Euro setzt die Firma um, wobei 85 Prozent im Heimatmarkt erwirtschaftet werden. Beides soll sich ändern: Zum einen soll der Umsatz in den kommenden fünf Jahren annähern verdoppelt werden, zum anderen soll der Export forciert werden. Als Zielmärkte hat die Firmengruppe vor allem die Länder im Visier, die Spezialmaschinen für den Ausbau ihrer Infrastruktur – unter anderem Stromleitungen und Schienennetze – benötigen wie
Indien, Russland, China sowie Nord- und Südamerika.
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Hochisolierte Spezialbühnen mit Lichtwellenleitern statt Kabel oder Funk demonstrieren das Knowhow der Franzosen
Für dieses Jahr sind über hundert Maschinen von der Jahresproduktion von 600 Stück für den Export vorgesehen – und zwar allein nach Deutschland.
Eine Schlüsselrolle dabei spielt
Thomas Rammelt, der früher schon bei Ruthmann für die France-Elévateur-Bühnen zuständig war und vor vier Jahren in Leipzig
die deutsche Schwester ‚France Elévateur Deutschland‘ gegründet hat.
Der neue Mitgesellschafter konnte im ersten Jahr 40 Geräte hierzulande an den Mann bringen; 2014 waren es bereits 62, und für dieses Jahre nimmt der 48-Jährige die
Hundertermarke ins Visier. Seine Kunden, erzählt er, waren verwundert zu sehen, dass es Werke gebe, „die außerhalb von Deutschland liegen und trotzdem strukturiert arbeiten.“ Fast das gesamte Management spricht übrigens fließend bis hervorragend Deutsch.
Zugute kam dem Hersteller, dass es
Großkonzerne wie EDF oder SNCF zu seinen Kunden zählt und in den vergangenen Jahren laut Rammelt so einen „tollen Ritt“ hingelegt hat. „Wir sind vielleicht der einzige, der Maschinen herstellt, mit denen man unter Spannung arbeiten kann – von 20 bis 400.000 Volt, und das auch bei Wind, Regen oder Schnee“, sagt Bonnewitz.
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Einblick in die Produktion
Mit seinen kompakten und vielseitigen Topys, seinen Transporter- und Kastenwagen- sowie LKW-Arbeitsbühnen mit Arbeitshöhen zwischen acht und 28 Metern und seinen Zweiwege-Maschinen (Rail-Road) bedient France Elévateur vor allem das
Feld der kommunalen Anwender und Energieversorger, aber auch der Endkunden. Darunter auch seit Jahren solche mit kurzem Heck oder auch mit Bi-Energy-Antrieb.
„Unsere Maschinen haben andere Kurven als Deutsche oder Italiener, aber
14 Meter sind bei uns echte 14 Meter“, betont Thomas Rammelt. Und das Ziel: „Wir wollen der Anbieter für Spezialgeräte in Deutschland werden“, sagen er und Stéphan Pham unisono. Dabei helfen soll die
nächste Neuvorstellung auf der Intermat, die im oberen Bereich des Portfolios angesiedelt ist und satte Tragkraft bieten wird: die FE 28.
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Im Herzen Lothringens hat France Elévateur seinen Sitz, und zwar in Flavigny-les-Moselle bei Nancy
Hintergrund
Das Unternehmen mit Sitz in Flavigny-les-Moselle hat zwölf Standorte in Frankreich und beschäftigt rund 200 Mitarbeiter, davon 15 in der technischen Entwicklung. Zur Firmengruppe gehören
AB Services und
CTE France, welche die Bühnen von CTE und Bizzocchi auf französische LKW-Chassis aufbauen, sowie die Servicefirma
SAV und das Vermietunternehmen
LC Lev mit einer Flotte von 180 Maschinen.
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