10.11.2015

2016: Bauwirtschaft erwartet gutes Jahr

Optimismus ist die in der deutschen Bauwirtschaft vorherrschende Stimmung, wenn es um die Aussichten für das kommende Jahr geht. So erklärte der Vorsitzende der Bundesvereinigung Bauwirtschaft Karl-Heinz Schneider am Dienstagmorgen im Vorfeld des 4. Deutschen Bauwirtschaftstages in Berlin: „Wir erwarten für 2015 ein Umsatzwachstum für die Bauwirtschaft von zwei Prozent. Damit steigt der Umsatz um fast fünf Milliarden Euro auf gut 230 Milliarden Euro. Auch für das kommende Jahr sind wir zuversichtlich: Wir erwarten ein Umsatzplus von 2,5 Prozent auf dann 235 Milliarden Euro bei stabiler Beschäftigung.“ Er geht bei diesen Zahlen von rund 2,5 Millionen Beschäftigten in der Baubranche aus.

Für das Bauhauptgewerbe erklärte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB), Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein: „Dass die für 2015 prognostizierte Umsatzsteigerung von plus zwei Prozent gehalten wird, ist besonders der Entwicklung im Wohnungsneubau zuzuschreiben.“ Für 2015 werden ca. 265.000 neue Wohnungen erwartet nach 245.325 im Vorjahr.
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Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein (Archivbild)

Selbst die Zahl der Baugenehmigungen liege mit rund 300.000 aber immer noch deutlich unter den eigentlich benötigten 400.000 neuen Wohnungen jährlich, so Loewenstein. Denn durch die Binnenwanderung in die Städte sowie die steigende Zahl von Flüchtlingen werde der Druck auf die Wohnungsmärkte noch stärker. Daher forderte Loewenstein die Erhöhung der Afa auf vier Prozent sowie die Wiedereinführung der degressiven Afa für private Investoren im sozialen Wohnungsbau. Er bezeichnete die Verdopplung der Fördermittel des Bundes an die Länder für den sozialen Wohnungsbau für die Jahre 2016 bis 2019 auf eine Milliarde Euro als richtigen Schritt.

„Wenn die Planungs- und Genehmigungsverfahren verkürzt und durch sogenannte Typenhäuser erleichtert werden, dann können wir schnell und kostengünstig Wohnraum schaffen,“ versprach Loewenstein. Sowohl der Wirtschaftsbau wie auch der öffentliche Bau lägen deutlich hinter den Erwartungen zurück. „Für 2016 erwarten wir für das Bauhauptgewerbe ein Umsatzwachstum von drei Prozent auf 89 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 2,5 Milliarden Euro.“