31.01.2019
Manitou plättet Rekorde
Rekorde purzeln reihenweise: Beim französischen Hersteller Manitou dürften die Champagnerkorken knallen, das Unternehmen wächst an allen Ecken und Enden. Der Jahresumsatz lag 2018 bei 1,88 Milliarden Euro, ein Plus von 18 Prozent gegenüber 2017, mit einem starken Wachstum in allen drei Geschäftsbereichen.
Das Segment
Material Handling, das sich im Wesentlichen aus Teleskopladern und Hubarbeitsbühnen zusammensetzt, kletterte beim Umsatz ebenfalls um 18 Prozent auf 1,29 Milliarden Euro, während der Umsatz im Geschäftsbereich
Kompaktmaschinen – überwiegend Gehl – sogar um 28 Prozent auf 340 Millionen Euro anstieg. Zu guter Letzt konnten die Franzosen mit Serviceleistungen und Ersatzteilen insgesamt 276 Millionen Euro umsetzen, ein Plus von zehn Prozent.
Geografisch betrachtet hat Manitou in Nordeuropa mit einem Umsatzplus von 26 Prozent auf 757 Millionen Euro das stärkste Wachstum eingefahren, gefolgt von Amerika mit einem Umsatzplus von 20 Prozent auf 350 Millionen Euro. Das Geschäft in Südeuropa, zu dem auch Frankreich zählt, wächst um 11 Prozent auf 579 Millionen Euro, während der asiatisch-pazifische Raum mit 199 Millionen Euro um 15 Prozent zulegen konnte, unter anderem aufgrund der Übernahme des Terex-Baugeschäfts in Indien, das jetzt als
Manitou Equipment India firmiert. Der Auftragsbestand per Ende Dezember lag mit gut
einer Milliarde Euro um fast 45 Prozent über dem Vorjahreswert; das entspricht durchschnittlich rund sechs Monaten Lieferzeit. Infolgedessen rechnet das Unternehmen für 2019 mit einem Wachstum von mindestens 10 Prozent, was zu einem
Umsatz von über zwei Milliarden Euro führen würde.
Im vierten Quartal ging der Gesamtumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 21 Prozent rauf auf 523 Millionen Euro. Dieser dröselt sich wie folgt auf: 21 Prozent Umsatzplus verzeichnet die Sparte Material Handling & Access auf 364 Millionen Euro, was zum Teil auf Währungseffekte, zumeist aber auch auf gestiegene Auftragseingänge und Auslieferungen zurückzuführen ist. Insbesondere der
Absatz von Arbeitsbühnen hat einen Punkt erreicht, an dem das Unternehmen eine Investition von 26 Millionen Euro in zusätzliche Produktionsanlagen im Werk in Candé genehmigt hat, die bis Ende 2020 abgeschlossen sein soll.
Die Sparte
Compact Equipment setzte im Schlussquartal 88 Millionen Euro um, ein Plus von 29 Prozent, das vor allem auf das Konto der stetig steigenden Verkäufe an Vermieter in den USA geht. Mit Ersatzteilen und Dienstleistungen konnte Manitou 12 Prozent mehr umsetzen, zumal die Division in zusätzliche Ressourcen und in neue Dienstleistungen wie Telematik und verbesserte Maschinenkonnektivität investiert, von denen sie sich weiteres flottes Wachstum für die Zukunft erhofft.
Im vierten Quartal realisierte Manitou in Nord- und Südamerika mit einem Umsatzplus von 29 Prozent auf 102 Millionen Euro das prozentual höchste Wachstum, während sich der Umsatz in Nordeuropa um 27 Prozent auf 208 Millionen Euro verbesserte. In Südeuropa ging es um 17 Prozent auf 160 Millionen Euro nach oben. Einziger Ausreißer dabei war der asiatisch-pazifische Raum mit einem Umsatz von 52 Millionen Euro, was einem vergleichsweise mageren Plus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Vorstandschef
Michel Denis: „2018 ist wieder ein Rekordjahr für den Konzern. Der Umsatz von 1.884 Millionen Euro entspricht einem
Like For Like-Wachstum von 19 Prozent gegenüber 2017. Ein kumulierter Auftragseingang von 1,9 Milliarden Euro und ein Auftragsbestand, der erstmals in unserer Geschichte die Schwelle von einer Milliarde Euro überschritten hat. Insgesamt wird der Konzern in nur zwei Jahren um rund 40 Prozent gewachsen sein.“
Denis weiter: „Rückblickend auf das letzte Quartal 2018 haben wir in allen Regionen Fortschritte gemacht, insbesondere in
Nordeuropa und Nordamerika. Nach Wirtschaftszweigen betrachtet, war unsere Entwicklung im Baugewerbe am stärksten, zumal wir bei Vermietern auf allen Kontinenten sehr stark punkten konnten. Auch die Dynamik in Landwirtschaft und Industrie war ausgezeichnet. Der Auftragseingang hat zum Jahresende ein außergewöhnliches Niveau erreicht. Basierend vor allem auf soliden Fundamentaldaten und Zuversicht im Markt, hat sich diese Dynamik noch verstärkt durch vorgezogene Käufe einiger Kunden in Erwartung weiter steigender Lieferzeiten.“
„Um den Wünschen unserer Kunden gerecht zu werden, ist es uns gelungen, unsere Produktionsraten zu optimieren. Dies hat es uns ermöglicht, bestimmte Lagerbestände an Produkten des mittleren Segments wieder aufzufüllen, um ab dem ersten Quartal wieder eine gewisse kommerzielle Flexibilität zu erlangen. Im Bewusstsein der aktuellen Unsicherheiten über die Anhäufung von Risiken, die eine konjunkturelle Verlangsamung auslösen könnten, konzentrieren wir uns weiterhin auf unsere Entwicklungsziele und stellen gleichzeitig sicher, dass wir im Falle eines Turnarounds weiterhin flexibel bleiben.“
Vertikal Kommentar
Manitou hat sein Karma wiedergefunden, zumindest in puncto Umsatz und Zuversicht: Die neuen Produkte stoßen auf einen aufnahmebereiten Markt, und die Akquisitionen beginnen sich – teilweise nach jahrelanger Integrationsarbeit – langsam auszuzahlen. Der Konzern verfügt noch über viel Wachstumspotenzial sowohl in den traditionellen Produktbereichen als auch bei neuen Produkten wie auch bei weiterer geografischer Expansion.
Das Bühnengeschäft, das viele Jahre lang darum kämpfte, ein nachhaltiges und konstantes Volumen zu erreichen, hat mit einem Jahresumsatz von mittlerweile über 200 Millionen Euro richtig Fahrt aufgenommen. Der geplante Ausbau der Produktionskapazitäten sowie eine Reihe neuer Modelle, die in der Pipeline sind, werden dazu beitragen, dass dies auch in Zukunft so bleibt – und dass das Volumen ausreicht, um mit den Marktführern zu konkurrieren. Während das Unternehmen für 2019 – vorbehaltlich einer gravierenden Konjunkturabschwächung – mit einem Umsatzplus von zehn Prozent rechnet, gehen wir davon aus, dass die tatsächliche Zahl höher ausfallen wird und der Umsatz deutlich über 2,1 Milliarden Euro liegen wird.
Ein Schlüsselfaktor für die Erzielung der höheren Umsätze war die Lösung der Probleme in der Lieferkette, die das Wachstum gebremst und die Produktionseffizienz im vergangenen Jahr eingeschränkt haben. Dies ist zum Teil geschehen durch einen erhöhten Komponentenbestand, der mit mehr Kapitalaufwand und interner Logistik verbunden ist, sodass es interessant sein wird zu sehen, wie sich das höhere Umsatzvolumen in Rentabilität umwandelt. Das Unternehmen wird seine Jahresergebnisse voraussichtlich Anfang März veröffentlichen.
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Tendenz kräftig steigend: die Produktion läuft bei Manitou
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