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04.12.2019

LTM 1160-5.2 meistert strenge Norm – im realen Fahrbetrieb

Können Großfahrzeuge wie der 5-achsige Liebherr LTM 1160-5.2 mit einem Fahrgewicht von 60 Tonnen die hohen Onroad-Standards der strengen Euro-Norm VI c erfüllen? Das fragte sich der schwäbische Hersteller – und bat den TÜV NORD und den Engineering-Partner IAV zur ausführlichen Testreihe.

Auch wenn sich die öffentliche Debatte um Dieselemissionen meist auf LKW und PKW konzentriert, so steht das Thema Emissionen auch für den Kranhersteller ganz oben auf der Agenda. Im Gegensatz zu LKW unterliegen Mobilkrane dem Offroad-Standard, sowohl im Straßenfahr- wie auch im Baustellenbetrieb. Moderne Mobilkrane verfügen lediglich über einen Motor, der Straßenfahrt- und Baustellenbetrieb abdeckt. Alle Dieselmotoren ab Baujahr 2019, die in Mobilkrane eingebaut werden und in EU-Ländern sowie in der Schweiz und Norwegen zugelassen werden, müssen der Stufe V entsprechen. Die Anforderungen sind ähnlich hoch wie der Onroad-Standard Euro VI c.
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Der LTM 1160-5.2 auf Testfahrt, dahinter der Vergleichs-LKW von Mercedes


„Wir forschen seit über 20 Jahren und mit einem beachtlichen Teil unseres Entwicklungsetats an der Abgasreduktion. In dieser Zeit konnten die Stickoxide und die Rußpartikel, also der Feinstaub, in mehreren Schritten um ca. 97 Prozent reduziert werden“, erläutert Ulrich Hamme. „Vor der Umstellung unserer Flotte auf die Stufe V haben wir mit dem Kranverleiher ESB in Biberach einen Feldversuch über viele Monate gestartet, um den Dieselpartikelfilter und die Harnstoffdosierung im Realeinsatz beim Kunden zu beobachten und zu optimieren,“ so der Technischer Geschäftsführer von Liebherr Ehingen. In den letzten Monaten wurden dann aufwändige PEMS-Tests (Portable Emission Measurement System, tragbares System zur Emissionsmessung) durchgeführt und die Experten von TÜV NORD und IAV mit an Bord geholt.

Hamme weiter: „Das Ergebnis dieser Messungen – auch im Vergleich zu einem modernen LKW von einem bekannten deutschen Hersteller – ist ein weiterer wegweisender, zukunftsorientierter Meilenstein in unserer steten Entwicklung von Getrieben und Motoren unserer Krane.“
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Die Experten von TÜV NORD und IAV installieren die Prüfgeräte


Im Realbetrieb, ohne die speziellen Bedingungen der Prüfstände, eben auf einer genormten fahrtypischen Route, die neben dem Stadtverkehr auch das Überlandfahren und die Autobahn beinhaltet, verglich man die Emissionen des geladenen 40-Tonnen-LKW Mercedes Actros 1842 mit dem 60 Tonnen schweren Liebherr-Kran LTM 1160-5.2. Auf der Tour rund um Ehingen und Ulm waren die Prüfer die ganze Zeit dabei. „Wir stellen in dieser Messung sicher, dass alles ordnungsgemäß abläuft, die kalibrierte Messanlage am Endrohr misst und die Ergebnisse unabhängig dokumentiert werden“, erklärt TÜV-Projektleiter Martin Goschütz.

Als die Ergebnisse drei Monate nach den Testfahrten in Ehingen von Daniel Lüderitz von der Firma IAV präsentiert wurden, zeigten die Auswertungen ein eindeutiges Ergebnis: Die Liebherr-Krane zeigen im Realeinsatz spezifische Abgasemissionen, die unterhalb der EURO VI c PEMS Anforderung liegen. „Die vom Mobilkran ausgestoßenen Stickstoffdioxide sowie Kohlenstoffmonoxide liegen im vergleichbaren Bereich zum LKW, während die Kohlenwasserstoffe sogar unterhalb des Vergleichsfahrzeugs liegen“, ergänzt Goschütz.

„Mobilkrane werden weltweit im Vergleich zum LKW ja nur in sehr begrenzten Stückzahlen eingesetzt und fahren pro Fahrzeug und Jahr nur etwa 10.000 Kilometer“, berichtet Ulrich Hamme. „Die Messungen zeigen, dass wir uns hinter modernen Fernverkehr-LKWs nicht verstecken müssen. Das freut uns sehr.“
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Die PEMS-Messanlage am LTM 1160-5.2



Glossar

Stufe V: Die Abgasgesetzgebung für mobile Maschinen und Geräte erfolgt in der EU durch die Verordnung (EU) 2016/1628. Diese Verordnung enthält die Motorkategorien, Emissionsgrenzwerte, Einführungszeitpunkte, Anforderungen an die Haltbarkeit sowie eine Reihe von Verwaltungsvorschriften der aktuellen EU-Abgasstufe V für nicht für den Straßenverkehr bestimmte mobile Maschinen und Geräte.

EU-Norm VI c: Die Euro VI c ist die Grenzwertstufe für LKW-Abgasemissionen in einer Verordnung der Europäischen Union, basierend auf den Regularien des Europäischen Parlaments für Nutzfahrzeuge. Fester Bestandteil der Verordnung sind unter anderem Messungen im realen Einsatz des Fahrzeugs.

PEMS-Test: Die PEMS-Technik (Portable Emission Measurement System) ist ein mobiles Abgasmessgerät für den realen Betrieb. Um die Emissionen mittels PEMS auf öffentlichen Straßen zu ermitteln, wird das sogenannte In-Service-Conformity-Verfahren (Emissionen während der Nutzung) angewendet. Für den ISC-Test werden die Fahrzeuge mit der PEMS-Technik zur mobilen Emissionsmessung ausgerüstet und im realen Straßenverkehr auf die Grenzwerte von Stickoxiden (NOx), Kohlenstoffmonoxiden (CO) und der Kohlenwasserstoffe (HC) getestet.
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Übersicht Abgasstufenentwicklung

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