26.03.2021
Solides Ergebnis
Der Baumaschinenhersteller Wacker Neuson hat seine Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2020 vorgelegt.
Der Umsatz lag in den ersten zwölf Monaten mit 1,62 Milliarden Euro nur 15 Prozent unter dem Wert des Jahres 2019. Der größte Teil des Rückgangs entfiel auf die Region Amerika, wo die Umsatzerlöse um 41 Prozent auf 270,4 Millionen Euro eingebrochen sind. Demgegenüber sanken die Umsätze in Europa im Vergleich zum Vorjahr nur leicht, um sechs Prozent auf Milliarden Euro. Doppelt so hoch fiel der Rückgang – prozentual betrachtet – in der Region Asien-Pazifik aus, wenn auch auf wesentlich niedrigerem Gesamtniveau. Dort büßt der Konzern 12 Prozent seines Umsatzes ein mit nun 55,4 Millionen Euro.
Aufgeschlüsselt nach den wichtigsten Produkttypen verzeichnete der Geschäftsbereich Baugeräte (
Light Equipment) einen Umsatzrückgang von 28 Prozent auf 352 Millionen Euro, während die Umsätze mit kompakten Baumaschinen, zu denen unter anderem Teleskoplader und Bagger gehören, um 17 Prozent auf 879 Millionen Euro gesunken sind. Bei den Dienstleistungen konnte Wacker Neuson seinen Umsatz sogar um vier Prozent auf 399 Millionen Euro steigern.
Der Gewinn vor Steuern brach um krachende 61 Prozent auf 53,8 Millionen Euro ein. Aber: Die Nettoverschuldung lag zum Jahresende mit 137,9 Millionen Euro auf dem niedrigsten Stand seit 2011 und verringerte sich im Jahresvergleich um beeindruckende 68,6 Prozent.
Das vierte Quartal 2020 zeigte einen weiteren Aufschwung mit einem Umsatzrückgang von etwas mehr als 10 Prozent auf 428 Millionen Euro. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass für den gesamten Rückgang die Märkte in Amerika verantwortlich sind, wo der Umsatz sich um 46 Prozent auf 61 Millionen Euro quasi halbiert hat. Europa blieb mit 348,3 Millionen Euro unverändert, während die Region Asien-Pazifik mit 18,6 Millionen Euro nur 2,5 Prozent weniger umsetzte.
Interims-CEO und CFO
Kurt Helletzgruber sagt: „Covid-19 hat uns im vergangenen Jahr alle vor große Herausforderungen gestellt – und die Pandemie ist längst nicht ausgestanden. Dennoch stehen die Zeichen für 2021 wieder auf Wachstum, und wir sehen den kommenden Wochen und Monaten mit viel Zuversicht entgegen. Unsere Kunden haben alle Hände voll zu tun, und wir verfügen über gut gefüllte Auftragsbücher. Im letzten Jahr haben wir intensiv an der Effizienz des Gesamtkonzerns gearbeitet. Wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen, dennoch bin ich hinsichtlich der Entwicklung unserer Profitabilität für 2021 und die kommenden Jahre
sehr optimistisch.“
Für das laufende Jahr rechnet der Vorstand mit einem Umsatz in der Spanne von 1,7 bis 1,8 Milliarden Euro gegenüber 1,6155 Milliarden Euro im schwierigen Jahr 2020. Und er rechnet auch mit
Wachstum auf ganzer Linie: in allen Regionen, in allen Geschäftsbereichen.
Risiken sieht der Vorstand neben weiteren negativen Auswirkungen der Corona-Krise derzeit vor allem in der
Lieferkette. Durch die pandemiebedingten Einschränkungen und die insgesamt steigende Nachfrage sei die Situation in vielen Bereichen bereits stark belastet, so der Konzern. Zudem sieht sich der Maschinenbauer mit stark steigenden Beschaffungspreisen konfrontiert, zum Beispiel für Stahl.
Vertikal Kommentar
Insgesamt ist das ein sehr gutes Ergebnis von Wacker Neuson angesichts der Herausforderungen durch die Pandemie. Das Unternehmen hat allerdings eindeutig Probleme auf dem nordamerikanischen Markt und hat Anfang des Jahres seinen gesamten Firmenwert in dem Geschäft abgeschrieben. Außerdem hat das Unternehmen einen Restrukturierungsplan umgesetzt, der ebenfalls für einige Sorgen und Unsicherheit gesorgt haben dürfte. Der amerikanische Markt ist selbst in den besten Zeiten ein schwieriger Markt, aber da die Vermietunternehmen ihre Investitionsausgaben zusammengestrichen haben, scheint Wacker stärker betroffen und härter getroffen zu sein als die meisten US-Hersteller.
Das Unternehmen ist jedoch finanziell solider aufgestellt als je zuvor und verfügt über sehr gute Produkte, sodass es mit einem neuen CEO an Bord im Laufe dieses Jahres wieder aufwärts gehen dürfte.
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