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29.07.2022

JLGs Gewinn zerkrümelt

Der Mutterkonzernvon JLG, Oshkosh, hat seine Ergebnisse für das erste Halbjahr mit höheren Umsätzen gemeldet, verbunden mit einem starken Gewinnrückgang.

Erstes Halbjahr
Betrachtet man die sechs Monate bis Ende Juni, so lässt sich festhalten. Der Gesamtumsatz stieg um fast 12 Prozent auf 1,86 Milliarden US-Dollar, die sich wie folgt zusammensetzten: Verkäufe von Hubarbeitsbühnen in Höhe von 891,2 Millionen Dollar, das sind zehn Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Teleskopladerumsatz stieg um 32 Prozent auf 539,5 Millionen Dollar und schließlich das Segment Sonstige Umsätze – hauptsächlich Ersatzteilservice und Gebrauchtgeräteverkauf – ging um drei Prozent auf 429,3 Millionen US-Dollar zurück. Der Betriebsgewinn für den Zeitraum lag bei 76,9 Millionen Dollar, rund 60 Prozent niedriger als im Vorjahr. Laut dem Unternehmen ist dies auf höhere Inputkosten zurückzuführen, die dann zu Produktionsineffizienzen führten.

Zweites Quartal

Weiter zum zweiten Quartal:
Die Gesamteinnahmen stiegen um sechs Prozent auf 977 Millionen Dollar und setzten sich wie folgt zusammen. Verkäufe von Hubarbeitsbühnen in Höhe von 451,5 Millionen Dollar, nicht mal ein Prozent mehr als im Vorjahr. Die Umsätze mit Teleskopladern stiegen um 33 Prozent auf 309,8 Millionen Dollar und das Segment Sonstige Umsätze – ging um 10 Prozent auf 215,7 Millionen Dollar zurück. Der Betriebsgewinn ging um 39 Prozent auf 69,4 Millionen Dollar in die Knie. Die Gründe dafür: siehe oben; teilweise ausgeglichen durch höhere Preise.

Der Auftragsbestand war Ende Juni mit fast vier Milliarden Dollar (3,97 Milliarden Dollar) mehr als doppelt so hoch wie vor einem Jahr.

Oshkosh Halbjahr
Oshkosh als Ganzes meldet einen Gesamtumsatz von 4,01 Milliarden Dollar, geringfügig niedriger als letztes Jahr um diese Zeit. Der Gewinn vor Steuern betrug jedoch nur ein Fünftel des Vorjahres von 61,2 Millionen Dollar, was fast ausschließlich auf niedrigere Margen auf operativer Ebene zurückzuführen ist.

John Pfeifer, CEO von Oshkosh, sagt: „Obwohl wir durch die starke Nachfrage nach unseren Produkten und unsere Fähigkeit, die Inflation einzupreisen, ermutigt sind, haben unsere Ergebnisse im zweiten Quartal unsere Erwartungen aufgrund von drei Hauptfaktoren nicht erfüllt: Erstens haben Unterbrechungen der Lieferkette das Verkaufsvolumen verringert und Arbeitsineffizienzen verursacht, zweitens verbuchte das Verteidigungsministerium ungünstige kumulative Aufholanpassungen im Zusammenhang mit Inflationsdruck, und drittens verzeichneten wir eine ungünstige nicht zahlungswirksame Market-to-Market-Anpassung bei einer Aktienanlage. Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass die Herausforderungen in Bezug auf die Lieferkette und die Inflation im Laufe der Zeit nachlassen werden, und wir bleiben in Anbetracht unserer starken Auftragsbestände und der Schlüsselindikatoren in den von uns bedienten Märkten für die nächsten Jahre positiv gestimmt.“

„Die Leistung im zweiten Quartal wurde durch ein sequentielles Wachstum sowohl beim Umsatz als auch beim Betriebsergebnis hervorgehoben, das durch eine bedeutende Verbesserung der Preis-Kosten-Dynamik im Vergleich zum ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022, insbesondere bei Access Equipment, angetrieben wurde. Im Bereich Fire & Emergency haben wir die Übernahme des kanadischen Feuerwehrfahrzeugherstellers Maximetal bekannt gegeben, der für seine starke Kultur und Kundenorientierung bekannt ist. Infolge der Ergebnisse des zweiten Quartals sowie der anhaltenden Herausforderungen in der Lieferkette und des Inflationsdrucks senken wir unsere Prognose für das Geschäftsjahr 2022, wobei unsere Ergebnisse von den Bedingungen in der Lieferkette und der Inflation für den Rest des Jahres abhängen.“


Vertikal Kommentar
Dies sind keine großartigen Ergebnisse von JLG, obwohl sie keineswegs unerwartet kommen, und wir werden wahrscheinlich nächste Woche ähnliche Probleme bei Terex/Genie sehen. Probleme in der Lieferkette haben für die Hersteller eine doppelte Auswirkung, da die Engpässe dazu führen, dass Produktionsläufe gestartet/gestoppt oder teilweise gebaute Maschinen auf Halde gelegt werden, bis die fehlenden Teile eintreffen. Beides kann zu einem Rückgang der anfänglichen Zuverlässigkeit führen, was die Garantiekosten in die Höhe treibt. Wenn man dann noch die unvermeidlichen Preiserhöhungen bei den Komponenten hinzunimmt, die mit Problemen in der Lieferkette einhergehen, kann man leicht erkennen, wie die Rentabilität leidet.

Hinzu kommt, dass JLG einen geringeren Absatz in Europa und China meldet, der durch eine höhere Nachfrage in Nordamerika ausgeglichen wird, wo der Anteil der Teleskoplader am Gesamtumsatz höher ist, die Gewinnspanne aber tendenziell niedriger ist als bei Hubarbeitsbühnen.

Die gestiegenen Produktionskosten werden letztendlich an die Kunden weitergegeben, aber das wiederum kann zu geringeren Stückzahlen führen, was wiederum neue Herausforderungen mit sich bringt.

Wir haben all das schon einmal erlebt, aber dieses Mal scheint es angesichts der globalen politischen Lage, der wirtschaftlichen Unsicherheit und der unvermeidlichen Ostverschiebung der Weltwirtschaft noch ein bisschen beängstigender zu sein.
Es sind sicherlich interessante Zeiten...

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