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27.03.2023

Wasserstoff-Weltneuheit

Das Megaprojekt von JCB zur Herstellung supereffizienter Wasserstoffmotoren wurde auf einer der größten Baumaschinenmessen der Welt erstmals international vorgestellt – auf der Conexpo vorvergangene Woche in Las Vegas. Der britische Konzern steckt rund 100 Millionen Pfund – umgerechnet knapp 115 Millionen Euro – in das Projekt.
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Lord Anthony Bamford mit seinem Wasserstoffmotor


Ein Team von 150 Ingenieuren arbeitet an der bahnbrechenden Initiative zur Entwicklung von Wasserstoffverbrennungsmotoren, und mehr als 50 Prototypen wurden bereits im britischen Motorenwerk von JCB hergestellt. JCB-Chairman Lord Anthony Bamford leitet das Projekt zur Entwicklung der Wasserstofftechnologie. Er sagt: „Das JCB-Ingenieurteam hat in kurzer Zeit enorme Fortschritte bei der Entwicklung eines Wasserstoff-Verbrennungsmotors gemacht. Als erstes Baumaschinenunternehmen, das einen voll funktionsfähigen, mit Wasserstoff betriebenen Verbrennungsmotor entwickelt hat, freue ich mich, dass wir diese Technologie nun auf der internationalen Bühne präsentieren können.“

Prototypen von JCB Wasserstoffmotoren treiben bereits Baggerlader und Teleskoplader an. JCB hat außerdem einen wichtigen Durchbruch erzielt, indem es einen der supereffizienten Wasserstoffmotoren in einen 7,5-Tonnen-LKW von Mercedes eingebaut hat – eine Nachrüstung, die in nur wenigen Tagen abgeschlossen war und die Attraktivität der Wasserstoffverbrennungstechnologie unter Beweis stellen soll.
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Mobiler Tankwagen auf JCB Fastrac


JCB hat außerdem einen eigens entwickelten und gebauten mobilen Betankungswagen vorgestellt, der den Kraftstoff zu den Maschinen bringt. Der Tank fasst genug Wasserstoffgas, um 16 Wasserstoff-Baggerlader zu betanken, und kann entweder auf dem Heckaufbaurahmen eines modifizierten JCB Fastrac oder auf einem Anhänger transportiert werden.

Bei der Analyse künftiger emissionsarmer Kraftstoffe hat das Unternehmen nichts ausgeschlossen. Auf der Suche nach einem mobilen Kraftstoff, der zur Maschine transportiert werden kann, um eine maximale Betriebszeit und eine schnelle Betankung zu gewährleisten, wurden HVO, Biogas, E-Fuels, Ammoniak und Wasserstoff unter die Lupe genommen. (JCB-Motoren sind seit Inkrafttreten der Stufe IIIB / Tier 4i für den Betrieb mit HVO zugelassen.)

„Die meisten dieser alternativen Kraftstoffe erfordern die Herstellung von Wasserstoff. Daher ist es absolut sinnvoll, direkt auf Wasserstoff zu setzen, einen sauberen, kohlenstofffreien Kraftstoff, der aus erneuerbarer Energie hergestellt werden kann“, erklärt Lord Bamford. „Wasserstoff bietet zugleich eine potenzielle Lösung für das Problem, vor das der Einsatz von Batterien in größeren Maschinen uns gestellt hat. Denn im Gegensatz zu den Ladezeiten – und den damit verbundenen langen Standzeiten oder der Notwendigkeit eines kabelgebundenen Betriebs – ermöglicht der Einsatz von Wasserstoffverbrennungsmotoren eine schnelle Betankung. Eine mobile Kraftstofflösung, bei der der Kraftstoff zur Maschine gebracht werden kann, ermöglicht einen effizienten Betrieb für unseren Kunden.“
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Der Messestand vor der Eröffnung


Im Rahmen seiner Wasserstoffentwicklung untersuchte JCB auch den Einsatz von Wasserstoff in Brennstoffzellen und stellte im Juli 2020 den ersten wasserstoffbetriebenen Bagger der Bauindustrie vor – den 20-Tonnen-Bagger 220X. Nach umfangreichen Tests ist JCB vorläufig zu dem Schluss gekommen, dass Brennstoffzellen aktuell zu teuer, zu kompliziert und nicht robust genug für den Einsatz in Bau- und Landmaschinen sind. Als das JCB-Ingenieurteam aufgefordert wurde, anders zu denken und die bereits zur Verfügung stehende Technologie zu nutzen, aber auf kohlenstofffreie Weise, wurde der JCB-Wasserstoffmotor geboren.

Lord Anthony Bamford: „Die einzigartigen Verbrennungseigenschaften von Wasserstoff ermöglichen es dem Wasserstoffmotor, die gleiche Leistung, das gleiche Drehmoment und den gleichen Wirkungsgrad wie die JCB Maschinen mit konventionellem Antrieb zu erbringen, allerdings kohlenstofffrei. Wasserstoffverbrennungsmotoren bieten noch weitere bedeutende Vorteile: Durch die Nutzung der Dieselmotortechnologie sowie -komponenten, die sich bereits in Bau- und Landmaschinen bewährt haben, werden keine seltenen Erden benötigt. Es handelt sich um eine kosteneffiziente, robuste und zuverlässige Technologie, die nicht nur in der Bau- und Landwirtschaftsbranche, sondern in verschiedensten anderen Industrien auf der ganzen Welt eine große Rolle spielt.“
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Interner Wasserstoff-Verbrennungsmotor an einem JCB-Baggerlader

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