Um alle Bilder zu sehen, registrieren Sie sich bitte und melden Sie sich an. Dadurch können Sie auch unsere Beiträge kommentieren und unseren E-Mail-Newsletter abonnieren. Klicken Sie hier, um sich zu registrieren
18.07.2011

Liebherr wächst wieder

Die europäische Bauwirtschaft hat den Anschluss an den gesamtwirtschaftlichen Aufschwung noch nicht geschafft. Die Bauleistung in den 19 Mitgliedsstaaten der Organisation „Euroconstruct“ ging 2010 um über 3 Prozent zurück. Eine Stabilisierung der Baubranche wird nach nun drei rückläufigen Jahren in Folge erstmals für das Jahr 2011 erwartet.

Umsatzentwicklung
Die Firmengruppe Liebherr hat im Geschäftsjahr 2010 von der weltweiten konjunkturellen Erholung profitiert und ist auf ihren Wachstumskurs zurückgekehrt. Insgesamt nahm der Umsatz um 626 Millionen Euro oder 9 Prozent 7,587 Milliarden Euro zu.

Dieses Wachstum wurde ausschließlich vom Baumaschinenbereich der Firmengruppe getragen. Die Verkaufserlöse konnten in diesem Bereich um 655,3 Millionen Euro oder 16 Prozent auf 4,744 Milliarden Euro gesteigert werden.

Sparten
Die Verkaufserlöse der Sparte Erdbewegung und Mining nahmen am stärksten zu, und zwar um ein Drittel, sprich 602 Millionen Euro auf 2,41 Milliarden Euro. Die mit Mobil- und Raupenkranen weltweit erzielten Verkaufserlöse stiegen leicht um 47,2 Millionen Euro oder 2,7 Prozent auf 1,81 Milliarden Euro an. Die Sparte Baukrane und Mischtechnik steigerte ihre Verkaufserlöse minimal um 5,5 Millionen Euro beziehungsweise 1,1 Prozent auf 519,7 Millionen Euro.

Nach dem Rückgang im Vorjahr ist der Anteil der Baumaschinensparten am Gesamtumsatz der Firmengruppe wieder angestiegen, und zwar von 58,6 auf 62,5 Prozent. Die von den Produktsparten außerhalb des Baumaschinenbereiches erzielten Verkaufserlöse waren mit 2,84 Milliarden Euro um um einen Prozent, das entspricht 29,3 Millionen Euro, rückläufig im Vergleich mit dem Vorjahreswert.

Diese Stagnation spiegelt die tatsächliche Entwicklung der einzelnen Sparten außerhalb des Baumaschinenbereiches Liebherr zufolge jedoch nur unzureichend wider, da sie vor allem auf den starken Umsatzrückgang bei den sonstigen Erzeugnissen und Leistungen der Firmengruppe, unter anderem aufgrund von abgeschlossenen Großprojekten, zurückzuführen sei. Die Verkaufserlöse in diesem Produktbereich brachen um gut 30 Prozent ein (-134,9 Millionen Euro) auf 308,5 Millionen Euro.

Die Maritimen Krane legten um fast zehn Prozent (+61,6 Millionen Euro) auf 729,6 Millionen Euro zu, womit sogar die Verkaufserlöse aus dem starken Jahr 2009 übertroffen wurden. Auch bei den der Kühl- und Gefriergeräten nahm der Umsatz deutlich zu: um 8,5 Prozent auf 819,8 Millionen Euro.

Die Sparte Werkzeugmaschinen und Materialflusstechnik musste das zweite Jahr in Folge ein Umsatzminus verkraften. Insgesamt gingen die Verkaufserlöse um 6,1 Prozent oder 10,7 Millionen Euro auf 165,6 Millionen Euro zurück, allerdings besserte sich die Auftragslage im Laufe des Jahres spürbar. Die Erlöse der Aerospace und Verkehrstechnik lagen mit 819,3 Millionen Euro um 1,1 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Bitte registrieren Sie sich, um alle Bilder zu sehen


Länder
Die Entwicklung in den einzelnen Absatzregionen verlief wie bereits im Vorjahr sehr unterschiedlich. Die zehn größten Einzelmärkte der Firmengruppe waren im Geschäftsjahr 2010 Deutschland, Frankreich, die USA, Russland, Australien, Brasilien, Großbritannien, China, Saudi- Arabien und die Niederlande.

In Westeuropa, der für die Firmengruppe bedeutendsten Absatzregion, bewegten sich die Verkaufserlöse auf Vorjahresniveau. Insgesamt lag der Umsatz um 0,2 Prozent oder 7,1 Millionen Euro über dem Wert von 2009 und erreichte 3,69 Milliarden Euro. In Osteuropa ging es um 22,5 Prozent auf 637,5 Millionen Euro nach oben. Stark rückläufig hingegen der Nahe und Mittlere Osten mit einem Minus von über 20 Prozent auf nunmehr 461,9 Millionen Euro. Auch in Afrika ging der Umsatz um 6,8 Prozent auf 350 Millionen Euro zurück.

Auf dem amerikanischen Kontinent nahm der Umsatz um 30,6 Prozent zu und erreichte damit einen neuen Höchstwert von 1,13 Milliarden Euro. In Fernost / Australien war im abgelaufenen Geschäftsjahr für die Firmengruppe Liebherr die Absatzregion mit dem dynamischsten Wachstum. Ihre Verkaufserlöse hier galoppierten um 41,2 Prozent nach oben auf 1,33 Milliarden Euro.

Investitionen
Die Firmengruppe Liebherr hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 544,1 Millionen Euro in die Errichtung und die Modernisierung von Produktionsstätten sowie in den Ausbau des weltweiten Vertriebs- und Servicenetzes investiert. Dies waren knapp 15 Prozent weniger als im Vorjahr.

In Ehingen wurde unter anderem eine neue 11.000 Quadratmeter große Versandhalle für Großkrane errichtet und auch eine neue Lackieranlage. In Rostock wird eine neue Stahlbauhalle für Schiffs- und Offshorekrane errichtet. Bis zum Jahresende entstehen auf 100.000 Quadratmetern zwei Hallenschiffe und entsprechende Sozialbauten.

Im mexikanischen Monterrey wurde der Bau der neuen Produktionsstätte für Antriebstechnik mit einer Fläche von rund 25.000 Quadratmetern fertig gestellt. Seit Herbst 2010 produziert die Firmengruppe an diesem Standort Antriebskomponenten, die beispielsweise in Windkraftanlagen für die Verstellung der Rotorblätter oder der Gondel eingesetzt werden.

Weltweit wurden 888 neue Stellen geschaffen, so dass sich die Belegschaft zum Jahresende auf 32.979 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vergrößert hat. In Deutschland allerdings waren zum Jahresende 13.767 Personen beschäftigt, 124 weniger als im Vorjahr. In Österreich blieb die Mitarbeiterzahl weitgehend stabil.
In der Schweiz wurden 48 Arbeitsplätze geschaffen, wodurch die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf 1.055 anstieg.

Ausblick
Die Firmengruppe Liebherr ist eigenen Angabenb zufolge gut in das neue Geschäftsjahr 2011 gestartet. Der Aufwärtstrend habe sich in fast allen Produktbereichen fortgesetzt, so dass der Umsatz in der ersten Jahreshälfte um rund 14 Prozent gesteigert werden konnte. Dabei ist der Baumaschinenbereich erneut stärker gewachsen als die anderen Produktbereiche.

Für 2011 rechnet Liebherr mit einer Umsatzsteigerung in einer Größenordnung von mehr als 10 Prozent und mit einem Ergebnis auf Vorjahresniveau.

Kommentare