18.02.2015
Abhub statt Abriss
Perfekter Dachabhub: In Stralsund konnte das Dach eines zweistöckigen Gebäudes abgehoben und nach anschließender Gebäudeaufstockung wieder millimetergenau aufgesetzt werden.
Die Ausgangslage
Das zweistöckige Bürogebäude eines in Stralsund (Mecklenburg-Vorpommern) ansässigen Unternehmens mit einer Breite von 16 und einer Länge von 50 Metern soll ausgebaut werden und dabei um ein Stockwerk wachsen. Nach intensiver Recherche und Kostenkalkulation ist Projektleiter
Tom Kollwitz vom Krandienst Lange klar:
abheben geht vor abreißen. Das heißt, das Dach sollte abgehoben werden – statt einfach den alten Dachstuhl abzureißen. Bei diesem Vorgehen gab es zwei große Herausforderungen: Das Dach musste in fünf Segmente aufgeteilt werden, und das Wetter musste mitspielen. Denn bei starkem Wind konnte der 350 Tonner von Liebherr aus Sicherheitsgründen nicht eingesetzt werden.
Bitte registrieren Sie sich, um alle Bilder zu sehen
Mit der 4-Punkt-Spreiz-Traverse nimmt Krandienst Lange das Dachsegment an den Haken
Die Lösung
Für dieses aufwändige Projekt kam laut LGH
nur eine spezielle Traverse in Frage. Eine kurze Internetrecherche führte Tom Kollwitz direkt zur LGH, die ihm das modulare 4-Punkt-Spreizen-System nahelegte. Weil der Abhub des kompletten Dachstuhls in einem Hub nicht möglich war, musste er in fünf Segmente zerlegt werden, die jeweils 15 Meter lang und 9,50 Meter breit waren. An jedem Segment angebrachte Stahlträger sorgten für die nötige Sicherheit und Stabilität.
Nachdem die einzelnen Dachteile an der Traverse befestigt worden waren, konnten sie der Reihe nach abgehoben werden. Dieser Vorgang dauerte jeweils rund 90 Minuten – Spielfilmlänge also; sodass der komplette Abhub einen ganzen Arbeitstag in Anspruch nahm. Nach der Aufstockung des Gebäudes auf insgesamt drei Etagen konnten die einzelnen Dachteile mit Kran und Traverse wieder millimetergenau eingehoben und montiert werden.
Bitte registrieren Sie sich, um alle Bilder zu sehen
Erst einmal wird es abgelegt, später wieder eingehoben
„Bei diesem komplexen und eher unüblichen Projekt benötigten wir ein Hebemittel, das den gegebenen Anforderungen standhält. Ein Kauf kam für uns nicht in Frage, da die Kosten für ein derartiges Werkzeug zu hoch sind“, erklärt Tom Kollwitz.
„Es war ein sehr nervenaufreibendes Projekt, aber wir konnten das Dach millimetergenau wieder auf dem Gebäude befestigen – ein toller Erfolg für das ganze Team.“
Kommentare