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18.08.2015

Nachteinsatz auf der Meyer-Werft

Vor wenigen Monaten wurde in Norddeutschland die „Anthem of the Seas“, das bisher größte in Deutschland gefertigte Kreuzfahrtschiff, aus der riesigen Halle 2 der Papenburger Meyer-Werft ausgedockt. Die Montagen der Schlotverkleidung und der Aussichtsgondel „North Star“ konnten aufgrund der Größe des Schiffes nur im Freien durchgeführt werden.
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Schleppschiffe manövrieren den neuen Luxusliner im Zeitlupentempo vom Baudock ins Freie


Der Auftrag dafür ging an die Firma Gertzen aus dem benachbarten Kluse, die den Job mit dem Einsatz zweier 750-Tonnen-Mobilkrane meisterte. Dabei setzte Gertzen den eigenen LTM 1750-9.1 ein und mietete noch einen LTM 1750-9.1 von Thömen an.

Der ungebremste Kreuzfahrten-Boom lässt die Schiffsneubauten inzwischen in Dimensionen wachsen, die bis vor kurzem unvorstellbar waren: So reicht selbst das weltweit größte überdachte Baudock, die 504 Meter lange und 75 Meter hohe Werfthalle 2, inzwischen nicht mehr aus, um den Schornsteinen der großen Luxusliner die Verkleidung überzustülpen.
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Ingenieurskunst trifft Gigantismus: Auf 18 Decks tummeln sich später einmal über 4.000 Passagiere. Rechts unten liegt die Aussichtsgondel „North Star“ zur Montage bereit.


Diese Aufgabe erledigten nach dem Ausdocken des Luxusliners zwei große 750-Tonnen-Mobilkrane vom Typ LTM 1750-9.1 am Ausrüstungskai der Werft. Starke Böen verzögerten vorerst den eng getakteten Zeitplan. Der 350 Meter lange Meeresgigant musste beim Verlassen der engen Werfthalle mit starken Schleppschiffen gegen den Wind gezogen werden. Das langwierige Manöver des neuen Schiffes wurde von Hunderten von Zuschauern am Rande des Werftgeländes verfolgt und dauerte bis in die Nachtstunden hinein an.
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Fingerspitzengefühl auch nachts um drei: Behutsam fädeln die beiden Kranfahrer die Schlotverkleidung zwischen den Wippspitzen hindurch


Gegen drei Uhr morgens konnte das Team von Gertzen dann endlich die Traverse an die riesige Schlotverkleidung anschlagen. Äußerst behutsam mussten die Kranfahrer die 26 Meter lange und 18 Meter hohe Konstruktion nach dem Anheben zwischen beiden Gitterspitzen durchfädeln, um die Last schließlich über das Kreuzfahrtschiff schwenken zu können. Bei einer Ausladung von 34 Metern wurde die 42 Tonnen schwere Verkleidung bei einer Hakenhöhe von 74 Meter über dem Kamin abgesetzt.

Einen deutlich größeren Lastfall stellte am Folgetag der Hub der Aussichtsgondel „North Star“ dar. 110 Tonnen schwer ist die Attraktion aus Kranarm und Gondel, mit der die Passagiere auf 90 Meter über Meereshöhe gehoben werden können. Der Mobilkran von Gertzen hatte dabei mit 65 Tonnen die größere Last zu bewältigen und war daher zusätzlich mit der traglaststeigernden Teleskopabspannung ausgerüstet worden.
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110 Tonnen Bruttolast an beiden Kranhaken: Die Aussichtsgondel wird am nächsten Morgen auf dem obersten Deck des Schiffes montiert


Die „Anthem of the Seas“, was übersetzt etwa „Hymne der Meere“ bedeutet, ist seit Ende April im Dienst einer US-Reederei. 4.180 Passagiere können beherbergt und von der 1.550 Personen starken Crew versorgt werden.

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