22.04.2016
Amerika zieht Manitou runter
Manitou hat in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres
312,2 Millionen Euro umgesetzt, das sind drei Prozent weniger als noch vor einem Jahr.
Aufgedröselt nach Sparten sieht das Ganze so aus: Im Bereich
Material Handling – hauptsächlich Telestapler und Arbeitsbühnen – stieg der Umsatz um neun Prozent, und zwar vor allem aus dem Grund, weil es in Südeuropa wieder stark aufwärts ging. Bei den
Kompaktmaschinen, primär Gehl, rauschte der Umsatz um sage und schreibe 42 Prozent in den Keller auf 40,8 Millionen Euro, weil der Absatz in Nordamerika zum Jahresende regelrecht einbrach. Das bedeutet geringere Auslieferungszahlen im 1. Quartal. Die Sparte
Services & Solutions konnte sich gut behaupten mit einem Plus von zwei Prozent auf 54,2 Millionen Euro Umsatz.
In Südeuropa konnten die Franzosen ihren Umsatz um knapp 50 Prozent steigern auf 132,5 Millionen Euro, während Manitou in Nordeuropa mit einem Minus von 14 Prozent auf knapp unter 100 Millionen Euro Federn lassen musste. In Amerika insgesamt krümelte der Umsatz um 38 Prozent auf 54 Millionen Euro zusammen, und in der Asien-Pazifik-Region ging er um 18 Prozent auf gut 26 Millionen Euro zurück.
Firmenchef
Michel Denis meint: „Die Geschäfte im 1. Quartal entsprechen unseren Erwartungen für 2016. Der leichte Umsatzrückgang im Vergleich zu 2015 ist nicht repräsentativ für den grundlegend verbesserten Trend, den wir beim Auftragseingang und -volumen feststellen. In Europa, wo wir zwei Drittel unseres Umsatzes erzielen, läuft es gut. Nun geht Südeuropa voran, einschließlich Frankreich, wo das Macron-Gesetz für Belebung sorgt.“
Weiter sagt Denis: „In Amerika gab es den größten Rückgang, weil die US-Vermieter seit dem 3. Quartal 2015 ihre Bestellungen auf Null runtergefahren haben, und das, obwohl sie kürzlich wieder leicht zulegen konnten. Daher bestätigen wir all unsere Ziele für 2016.“
Vertikal Kommentar
Der harsche Absturz in Nordamerika kommt überraschend und scheint in Teilen das zu zerstören, was Gehl in den vergangenen ein, zwei Jahren dort erreicht hat. Immerhin klingt es jedoch so, als ob die Aufträge nun wieder steter hereinflattern, und das sollte sich dann auch im 2. Quartal und darüber hinaus bemerkbar machen.
Der Sprung in Südeuropa kommt ähnlich überraschend und ist sehr ermutigend. Nordeuropa hingegen hinkt etwas hinterher in dem Sinne, dass die Vergleichszahlen des Vorjahresquartals einfach hoch waren. Mit seinen Bühnen scheint Manitou Marktanteile zu gewinnen, zumal die Boomlifte an Popularität gewinnen.
Ach ja, und mit der
Loi Macron ist ein im Juli 2015 beschlossenes Bündel von Maßnahmen gemeint, das die französische Wirtschaft ankurbeln soll und unter anderem auch das Vertriebs- und Wettbewerbsrecht reformiert. Zumindest ein bisschen scheint es zu bewirken.
So wie es jetzt aussieht, deutet alles darauf hin, dass das Unternehmen das bescheidene Ziel von einem zweiprozentigen Umsatzwachstum in diesem Jahr realisieren kann. Eigentlich sollte noch deutlich mehr drin sein.
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