13.06.2018
Hohe Ansprüche auf hoher See
Geballte Zusammenarbeit: Liebherr-MCCtec Rostock und Liebherr Maritime Benelux haben zusammen mit den Firmen Damen und Seafox einen von Liebherrs größten Offshore-Kranen im Feld modifiziert. Die Montage des überarbeiteten Krans fand bereits im Dezember 2017 statt. An Bord der Seafox 5 befinden sich zwei Liebherr Offshore-Krane: ein BOS 45000 mit einer Hubkapazität von 1.200 Tonnen auf 78 Meter sowie ein BOS 4200 mit einer maximalen Traglast von 50 Tonnen.
Mit einer maximalen Tragkraft von 1.200 Tonnen ist der BOS 45000 das Flaggschiff der
Board Offshore Crane-Serie. Der Kran hat eine Drehkranzverbindung und basiert auf einem A-Bock-Design für optimale Stabilität und Zuverlässigkeit. Durch die Gittermastkonstruktion des Auslegers sind höhere Auslagen möglich. Ein Gerät dieser großdimensionierten, seilgewippten Kranserie ist an Bord der Seafox 5 im Einsatz. Das selbstangetriebene Errichterschiff ist mit DP2 ausgestattet, einem System zur automatischen Positionierung.
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Modifizierung eines BOS 45000 an Bord der Seafox 5 in Rotterdam
Die Modifizierung umfasst eine Auslegerverlängerung um knapp 20 Meter, wodurch der Kran eine optimierte Ausladung von 96 Metern erreicht. 800 Tonnen können bei maximaler Ausladung gehoben werden. Mit dieser Änderung ist der Kran in der Lage, noch größere Windkraftanlagen zu installieren.
„Der Markt für Windenergieanlagen hat die Entscheidung getroffen, den Ausleger zu vergrößern“; erklärt
Alexander Eijgenraam, Rigmanager Seafox 5. „Die stetig zunehmende Turmhöhe von Windkraftanlagen macht diesen Schritt notwendig. Außerdem könnten wir unsere aktuellen sowie zukünftigen Projekte in der Nordsee ohne die Erweiterung nicht durchführen.”
Der Erstaufbau des Krans erfolgte 2012 in Singapur. Zu jener Zeit war die 18 Meter lange Zwischenauslegersektion bereits Teil des Auftrags. Aufgrund der damaligen Auftragslage von Seafox wurde der Kran jedoch mit einem verkürzten Ausleger geliefert.
Die aktuelle Anpassung unterstreicht auch die Strategie des Schiffseigners, im Offshore-Geschäft flexibel zu sein. Und sie brachte dem 151 Meter langen und 50 Meter breiten Schiff darüber hinaus einen Auftrag ein, der sonst nicht möglich gewesen wäre. Der Job, der im Februar 2018 begonnen hat und mittlerweile zur Hälfte abgeschlossen ist, umfasst die Installation von 66 Sechs-Megawatt-Windenergieanlagen im Nordsee-Windpark Merkur. Nun ist das Schiff bereit für die nächste Generation größerer Windkraftanlagen mit Masthöhen von bis zu 78 Metern.
Die Idee hinter diesem zusätzlichen Zwischenstück: die Auslegerlänge schnell und effizient mit minimalem Arbeitsaufwand anzupassen. So kann der Ausleger je nach Projekt verkürzt oder verlängert werden. Die Anpassung an das Merkur-Projekt erfolgte mit Hilfe einer temporären Lösung.
Für die Planung dieses Projektes ging viel Zeit ins Land. Neun Monate lang wurden vorab Gespräche geführt, bevor es endlich losgehen konnte. Das Kernstück ist eine Hubvorrichtung, die speziell für diese Projektanforderungen des Kunden entwickelt wurde.
Nach der Demontage der Zwischen- und Kopfsektion wurde die Auslegerlänge auf der Rotterdamer Damen-Verolme-Werft angepasst. Im Rahmen der Arbeitsvorbereitung für die Montage des verlängerten Auslegers wurde das Anlenkstück mit Hilfe von Hubaugen angehoben. Das Zusammenspiel zwischen dem Montageteam, einschließlich der Liebherr-Servicetechniker und dem eingesetzten Schwimmkran, war aufgrund der nötigen Präzision sehr anspruchsvoll. Nach zwölf Stunden war die Montage des Auslegers abgeschlossen und der Kran somit bereit für die anstehenden Aufgaben.
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