31.07.2019
Insolvenz – wegen kollektiver Krankmeldung
Am 19. Juli 2019 hat der saarländische Kran- und Anlagenbauer G+G mit Sitz in Überherrn Insolvenz angemeldet. Trotz praller Auftragsbücher, zufriedener Kunden und guter Referenzen. Der Grund klingt erst einmal höchst erstaunlich: Sämtliche Mitarbeiter, 40 an der Zahl, haben sich krankgemeldet. Alle eine Woche lang. Eine Woche lang standen der gesamte Betrieb, die gesamte Produktion still. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt
Marc Herbert eingesetzt, der in Saarbrücken eine Kanzlei unterhält.
Für ihn ist der Fall klar: Die Geschäftsleitung und die Beschäftigten sind sich nicht mehr grün, er spricht von einem tiefen Zerwürfnis. Wie bei einem Fußballtrainer, der seine Mannschaft nicht mehr erreicht. Und daraufhin entlassen wird. Nur sind im Fall des Sonderkranbauers die Vorzeichen andere: Der bisherige Inhaber solle sein Unternehmen verkaufen, meint Herbert. Dies sei die einzige Lösung. Dafür wird nun ein Investor gesucht. Das Insolvenzgeld dürfte laut Marc Herbert die laufenden Betriebskosten bis einschließlich September abdecken.
Kranseitig fertigt der Betrieb Sonderkrananlagen für den Dauerbetrieb wie Brückenkrane, aber auch Laufkatzen, fest eingescherte Lastaufnahmemittel sowie mechanische und elektrische Traversen. Darüber hinaus plant und realisiert G + G großtechnische Anlagen und Maschinen.
Das in den frühen 90er Jahren gegründete Unternehmen G+G Kran- und Anlagenbau befindet sich bereits zum zweiten Mal in Insolvenz, das erste Mal war 2017.
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Der Firmensitz in Überherrn bei Saarlouis
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