07.08.2020
Landwirtschaft stabilisierend
Die
Wacker Neuson Group erzielte im ersten Halbjahr 2020 einen Umsatz von 796,7 Millionen Euro. Dies entspricht einem
Rückgang von 16,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. „Nach einem positiven Start in das Geschäftsjahr 2020 hat sich das Geschäftsumfeld im Zusammenhang mit der raschen Ausbreitung des Coronavirus ab Mitte März sehr deutlich eingetrübt. Die flächendeckenden Shutdowns stellten äußerst schwierige Rahmenbedingungen für unser Geschäft dar und führten zu Behinderungen der Lieferketten. Unterbrechungen der Baustellentätigkeit unserer Kunden und die große Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Pandemie wirkten sich deutlich negativ auf das Investitionsverhalten in der Branche aus,“ erläutert Martin Lehner, Vorstandsvorsitzender der Wacker Neuson Group. Im zweiten Quartal belief sich der Umsatzrückgang sogar auf 25,4 Prozent (Q2/20: 385,9 Millionen Euro; Q2/19: 517,2 Millionen Euro).
Der Umsatzanteil der Region Europa erhöhte sich im ersten Halbjahr 2020 spürbar auf
79,3 Prozent (H1/19: 72,7 Prozent). Da einige europäische Märkte, insbesondere die Länder Zentraleuropas, im Vergleich zur Region Amerikas weniger stark von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie betroffen waren, fiel der Umsatzrückgang mit einem Minus von 8,8 Prozent vergleichsweise gering aus (H1/20: 631,4 Millionen Euro; H1/19: 692,5 Millionen Euro).
Der Umsatz in der von der Covid-19-Pandemie besonders heftig getroffenen Region Amerikas schrumpfte im ersten Halbjahr um 38,0 Prozent und lag bei 143,4 Millionen Euro (H1/19: 231,2 Millionen Euro). Der Rückgang resultierte im Wesentlichen aus der stark zurückhaltenden Investitionstätigkeit von Großkunden, darunter Vermietunternehmen. Da die USA weiterhin sehr hohe Infektionszahlen verzeichnen, bleibt die Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Pandemie hier besonders hoch.
In der Region Asien-Pazifik ging der Umsatz in den ersten sechs Monaten 2020 um
24,2 Prozent auf 21,9 Millionen Euro zurück (H1/19: 28,9 Millionen Euro). In China kamen die Auswirkungen des Coronavirus bereits vor allem im ersten Quartal zum Tragen. Aufgrund des Lockdowns standen das chinesische Werk Pinghu sowie die chinesische Händlerorganisation zeitweise komplett still. Allerdings lief die Produktion bereits im April wieder annähernd uneingeschränkt, sodass im zweiten Quartal ein im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hohes einstelliges Wachstum erzielt werden konnte. Anders sah es in Australien aus, wo der Konzern in beiden Berichtsquartalen zweistellig prozentuale Umsatzrückgänge verkraften musste.
In der
Bauwirtschaft zeigte sich vor allem die „DACH“-Region
robust. Hier profitierte der Konzern von seinem flächendeckenden Direktvertriebsnetz, über das den Kunden eine Vielzahl flexibler Miet-, Verkaufs- und Servicelösungen angeboten wird. Die Auswirkungen umfassender Shutdowns in den südeuropäischen Ländern sowie in Frankreich und Großbritannien konnten hierdurch abgemildert werden.
Stabilisierend wirkte auch das Geschäft mit Kunden aus der
Landwirtschaft. Der Konzern steigerte seine Erlöse hier um 0,9 Prozent auf 153,4 Millionen Euro (H1/19: 152,0 Millionen Euro).
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag im ersten Halbjahr bei 50,4 Millionen Euro, ein Minus von 41,5 Prozent (H1/19: 86,2 Millionen Euro). Die EBIT-Marge betrug 6,3 Prozent (H1/19: 9,0 Prozent).
Und wie geht es weiter?
Am 21. April 2020 hatte der Vorstand der Wacker Neuson Group vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie und den damit verbundenen Unsicherheiten bezüglich des weiteren Geschäftsverlaufs seine Prognose für das Geschäftsjahr 2020 zurückgenommen. Angesichts der weiterhin nicht abschätzbaren Auswirkungen auf die Weltwirtschaftslage sowie die Absatzmärkte und Lieferketten des Konzerns, ist die Formulierung einer verlässlichen, konkreten neuen Prognose weiterhin nicht möglich, heißt es seitens des Konzerns. Der Vorstand geht jedoch davon aus, dass sich die Steuerungsgrößen Umsatz und EBIT-Marge für das Gesamtjahr 2020 deutlich unter den Werten des Vorjahres bewegen werden (Umsatz 2019: 1.901,1 Millionen Euro; EBIT-Marge 2019: 8,1 Prozent).
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