01.02.2021
FFP2-Masken für die Baubranche
Für mehr Infektionsschutz beim Bau: Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) hat am Donnerstag mit der Verteilung von FFP2-Masken an Beschäftigte der Bauwirtschaft und der baunahen Dienstleistungen begonnen. Insgesamt stehen drei Millionen FFP2-Masken zur Verfügung.
Hintergrund ist die Vereinbarung der Sozialpartner – Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB), Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) sowie der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) –, den Infektionsschutz in der Corona-Pandemie zu stärken.
„Die Bauwirtschaft und die baunahen Dienstleistungen arbeiten seit Beginn der Corona-Krise nahezu unvermindert weiter, dank der umfassenden Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen glücklicherweise ohne ein hohes Infektionsgeschehen“, freut sich
Dirk Müller, alternierender Vorstandsvorsitzender der BG BAU.
In den kommenden Wochen will die BG BAU die rund drei Millionen FFP2-Masken an ihre Versicherten ausgeben. Dabei werde sie individuelle Tragehinweise geben und über entsprechende gesetzliche Vorgaben informieren, hieß es. Wer sich dennoch nicht ganz sicher ist, wie lange und/oder wie fest er (oder sie) die Maske tragen kann, muss, darf, der kann sich ab heute, Montag, 1. Februar, an die
kostenlose Masken-Hotline der BG BAU unter der Rufnummer 0800 8020100 wenden.
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Robert Feiger von der IG BAU, Sonja Winterholler und Thomas Weber von der Firma Lupp Nidda, Hansjörg Schmidt-Kraepelin, BG BAU (v.l.)
Vertikal Kommentar
Drei Millionen FFP2-Masken für die Bauwirtschaft – wow! Das klingt doch toll! Wahnsinn! Oder etwa nicht…?
Es ist sicherlich aller Ehren wert, wenn verschiedene Verbände an einem Strang ziehen und dabei noch ein paar zusätzliche Präventionsmaßnahmen in die Wege leiten beziehungsweise einige zusätzliche Masken mobilisieren. Doch all dies dürfte nicht mehr sein als ein werbewirksamer Mini-Tropfen auf einen sehr, sehr heißen Stein. Bei knapp 900.000 Beschäftigten im deutschen Baugewerbe ergibt das die sensationelle Ausbeute von insgesamt drei Masken pro Beschäftigter/pro Beschäftigtem.
Ob das reicht für eine lange Pandemiesaison, deren Ende sich derzeit überhaupt nicht absehen lässt?
Laut den Empfehlungen des Arbeitsschutzes dürfen FFP2-Masken bei mittelschweren Arbeiten maximal 75 Minuten am Stück getragen werden. Dann müssen mindestens 30 Minuten Erholung, also Atmen ohne Masken folgen, schreibt beispielsweise die BGW (Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege) auf ihrer
Homepage. Außerdem heißt es unmissverständlich: FFP2-Masken sind Einwegartikel, sollten also in der Regel nicht wiederverwendet werden.
Im Klartext bedeutet das: Jeder im Bau Beschäftigte bekommt bestenfalls drei Masken. Wenn die Arbeiten nicht zu heftig ausfallen, kann damit 3 x 75 Minuten gearbeitet werden, also nicht mal vier Stunden. Anders gesagt: Es bräuchte, wenn man den Infektionsschutz auf der Baustelle für alle Beteiligten gleichermaßen wirklich voranbringen will, sechs Millionen FFP2-Masken. Und zwar pro Tag. Nicht einmalig.
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